Regen
Wohngemeinschaft mit Intensivpflege und Geborgenheit

15.12.2017 | Stand 19.09.2023, 21:39 Uhr

Wie die Beatmung in einem der Appartements mit Hilfe eines Blutgasanalysegerätes funktioniert, ließen sich Stadtrat Werner Rankl, Bürgermeisterin Ilse Oswald und Stellvertretender Landrat Helmut Plenk von einer Mitarbeiterin erklären. − Fotos: Frisch

In nur sieben Monaten ist am Fuße des Riedbergs eine im Landkreis Regen einmalige Einrichtung entstanden: Eine ambulante Intensivpflegestation, die als Wohngemeinschaft geführt wird. Der Neubau bietet Platz für bis zu sechs Schwerstkranke, die rund um die Uhr von Fachkräften betreut werden - und dabei wie in einer klassischen WG ein möglichst normales Leben in familiärer Atmosphäre führen. Am Donnerstag ist diese besondere Pflegeeinrichtung eingeweiht worden. Am 2. Januar werden die ersten zwei Patienten einziehen. Regen war bislang der einzige Bayerwald-Landkreis ohne Intensivpflegestation. Eine solche wird nicht nur von betagten Schwerkranken genutzt. Im Durchschnitt sind die Patienten 45 Jahre alt, unter ihnen junge Menschen, die durch Drogen ins Koma fallen oder bei Unfällen massive Hirnschäden oder Lähmungen erlitten haben.

Auf rund 400 Quadratmeter sind sechs Appartements eingerichtet. Ein Gemeinschaftsraum dient als Küche und Wohnzimmer. 14 Vollzeit-Arbeitsplätze, die auf 20 Mitarbeiter aufgeteilt sind, bietet die Pflege-WG. Trotz des luxuriösen Personalschlüssels von 1:2 (eine Pflegekraft für zwei Patienten) bzw. 1:3 während der Nacht, ist die WG-Version billiger als eine ambulante Pflege zu Hause, betonte Betreiber Mario Binder bei der Einweihung, die Pfarrer Matthias Schricker und Stadtpfarrer Prälat Ludwig Limbrunner vornahmen. Der 47-jährige Diplom-Krankenhausbetriebswirt, der viele Jahre selbst als Krankenpfleger gearbeitet hat, und seine Frau Maria, eine gelernte Altenpflegerin, betreiben seit dem Jahr 2012 Pflege-WGs in Furth im Wald, Lam, Roding und Grafenau.

− igf