Für viele geht es um die nackte Existenz: Solidarität mit Betroffenen zu zeigen, ist eine Motivation von Mitveranstalterin Julia Schmied, wie die Sozialpädagogin kurz zur Begrüßung von rund 30 Teilnehmern sagte. 100 Teilnehmer wären erlaubt gewesen, doch absichtlich wurde die Lichterkette auf dem Reichenhaller Rathausplatz nicht über soziale Medien beworben, um den Überblick zu behalten.
Ab 17 Uhr wurde geschwiegen. Auch noch nach 17.10 Uhr stießen Mitstreiter wie Oliver Juhasz hinzu. Bis 17.15 Uhr – solange war die Versammlung angemeldet, die von der Polizei gesichert wurde – waren es 51 Teilnehmer, wie Schmied der Heimatzeitung sagte.
Die Aktion sollte das Augenmerk auf die Not der Restaurants, Hotels, Künstler und auch der Kinder lenken. Viele Betriebe hätten in Hygienekonzepte investiert und seien dennoch geschlossen worden.
Gefordert wurde eine weitsichtige Corona-Politik für die nächsten Jahre, die Veranstalter und Mitstreiter davon ausgehen, dass die Pandemie weder im Dezember noch an Ostern oder Ende 2021 beendet sein wird. Auch ein Impfstoff wird diese nicht beenden."
Oliver Juhasz, Inhaber und Geschäftsführer des gleichnamigen Modehauses in Bad Reichenhall, hatte im Vorfeld darauf hingewiesen, dass man den ersten Lockdown mitgetragen habe, da im März noch wenig über das Virus bekannt gewesen sei. Den Umsatzverlust habe man aber mit einem Kredit ausgleichen müssen, der verzinst zurückgezahlt werde müssen. Juhasz fordert ein Umdenken in der Corona-Strategie im Sinne des Virologen Prof. Hendrik Streeck. "Gesunde Unternehmen sind unverschuldet durch den dritten Lockdown in Liquiditätsprobleme geraten. Wir fragen uns, welche Ideen unsere Politiker haben, um den drohenden Insolvenzen und den damit verbundenen Verlust von Hotels, Kultureinrichtungen, Einzelhandel, Dienstleistern, Zulieferer entgegenzuwirken?"
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