Fußballfans äußern sich
Werbung und Störungen: ARD nach EM-Halbfinalkrimi in der Kritik

07.07.2021 | Stand 21.09.2023, 2:59 Uhr

Auf die feiernde italienische Nationalmannschaft mussten die ARD-Zuschauer zunächst einmal verzichten: Der Sender strahlte unmittelbar nach dem entscheidenden Elfmeter einen Werbeblock aus. −Foto: Frank Augstein/dpa

Bis kurz nach halb zwölf dauerte der Fußball-Krimi am Dienstagabend zwischen Italien und Spanien. Sekunden nach dem entscheidenden Elfmeter, als die Emotionen hochkochten, zeigte die ARD erst einmal Werbung.

Das brachte dem Sender reichlich Kritik in den sozialen Medien ein, wie der Donaukurier berichtet.



Auf handgestoppte 2,3 Sekunden kommt ein User, der sich über den knapp halbminütigen Werbeblock ebenso echauffiert wie viele andere. "Wenn man Euch kündigen könnte, hättet Ihr nicht einen einzigen Kunden mehr", schreibt jemand.







Doch Kritik mussten sich auch andere gefallen lassen. Tom Bartels beispielsweise, der von einem "hauchdünnen" Abseits sprach, nachdem gleich zwei italienische Nationalspieler meterweit im selben standen.



Schweinsteiger "null unterhaltsam"

Oder Bastian Schweinsteiger, der als Experte für die ARD fungiert. Ein Fußballfan bezeichnete den Weltmeister von 2014 nach der Partie zwischen Italien und Spanien als "langweilig, altherrengrinsend und null unterhaltsam".



Es gab aber auch etwas zum Schmunzeln – kurz nach dem viel kritisierten Werbeblock. Leonardo Bonucci, der mit Giorgio Chiellini ein kaum zu überwindendes Abwehrbollwerk bildet, ging zu einem italienischen Fanblock und feierte mit den Azzurri-Anhängern den Einzug ins Finale. Als der Defensivhüne wieder zurück auf den Rasen wollte, hielt ihn eine weibliche Sicherheitskraft des Wembley-Stadions davon ab. Die Dame hatte Bonucci für einen Fan gehalten. Das Video dazu ging anschließend viral.



Bildaussetzer während des Spiels

Durchschnittlich 14,59 Millionen Menschen sahen den Sieg Italiens gegen Spanien und sorgten für einen Marktanteil von 52,4 Prozent. Das ist die bisher beste Einschaltquote für ein Spiel ohne deutsche Beteiligung. Etliche blickten zwischenzeitlich aber sprichwörtlich in eine schwarze Röhre. Auf der Homepage allestörungen.de meldeten Fußballfans Bildaussetzer. Der Peak wurde kurz nach dem Anstoß erreicht, aber die Probleme zogen sich bis zum Ende der Übertragung hin.

− red/dpa