Windorf
Wendeplatte fürs Parken freigegeben

Urlaubsgäste und Straßensperrung führen zu erhöhtem Verkehrsaufkommen

27.07.2020 | Stand 19.09.2023, 21:06 Uhr

Normalerweise steht hier:"Parken verboten". Doch seit letzter Woche fehlt das Schild an der Donaupromenade. Die Wendeplatte wurde zur Parkfläche erklärt. −Foto: Klenner

"Die ganze Wendeplatte ist zugeparkt. Da kommt keiner mehr durch", beschwert sich Hannelore Baisch aus Windorf. Die 70-Jährige ist besorgt über die aktuelle Parksituation an der Donaupromenade. Mehrfach beobachtete die ordnungsbewusste Bürgerin bereits, wie Autofahrer die Parkordnung trotz Beschilderung missachteten.

Vor den beiden Gasthäusern "Zum goldenen Anker" und "Gasthaus Moser" befinden sich Parkflächen, sowohl für die Gäste, als auch für die Beschäftigten. Da diese allerdings nicht immer ausreichen, weichen die Autofahrer oftmals auf die angrenzende Wendeplatte aus, um dort ihre Autos stehen zu lassen. Bis vor Kurzem war hier noch absolutes Halteverbot. Manch einer riskierte deswegen den ein oder anderen Strafzettel.

Als durch Hannelore Baisch die Polizei eingeschaltet wurde, nahm man sich dieser Problematik an. Die beiden Gasthäuser beantragten bei der Gemeinde, die Parkverbotszone vorübergehend aufzuheben. Eugen Bircheneder, Seniorchef des Hotels "Zum goldenen Anker", schildert die Situation wie folgt: "Eigentlich steht die Wendeplatte für Veranstaltungen zur Verfügung und wurde deshalb zur Parkverbotszone erklärt. Da zur Zeit aber wegen Corona keine Veranstaltungen stattfinden und wir ein extrem hohes Verkehrsaufkommen haben, stellten wir bei der Gemeinde den Antrag, die Schilder zu entfernen."

Dem Antrag wurde stattgegeben. Ende letzter Woche montierten Mitarbeiter des Bauhofs die Schilder ab.

Der Bürgermeister der Gemeinde, Franz Langer, sieht die Aufhebung der Parkverbotszone als "absolut sinnvoll": "Gerade in Zeiten von Corona muss man den Gastronomiebetrieben helfen wo es geht. Durch die Sperrung der Staatsstraße haben wir zudem ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in der Gemeinde, wodurch es zu Einschränkungen auf der Hauptstraße kommt. Die Wendeplatte ist hier eine super Ausweichmöglichkeit." Er bedauert die Frustration der Mitbürgerin: "Man fragt sich halt wieso und warum? Früher half man zusammen, heute ist das anscheinend nicht mehr selbstverständlich". Auch die Gastronomen können die Beschwerde von Hannelore Baisch nicht recht nachvollziehen: "Da könnte man locker noch in zweiter Reihe parken und trotzdem wäre noch genügend Platz", meint Bircheneder.

Christine Langer, Chefin des Goldenen Ankers, ist froh über die die aktuell vielen Gäste: "Von Mitte März bis Ende Mai hatten wir komplett geschlossen. Zum Glück haben wir momentan wieder viele Gäste, aber das wird sich voraussichtlich im August und September wieder ändern".

Der Bürgermeister wägte die Situation letztendlich zusammen mit der Verwaltung ab und kam Ende letzter Woche zu der Entscheidung, die Wendeplatte als Parkfläche freizugeben: "Das war die einzig richtige Entscheidung. So haben wir die Möglichkeit, auf der einen Seite die Hauptstraße zu entlasten und auf der anderen Seite die Gastronomie zu unterstützen. Es ist alles rechtsmäßig und die Bürger tragen keinerlei Einschränkungen durch die Maßnahme mit sich."

In der nächsten Sitzung des Bauausschusses möchte man die Situation erneut betrachten und entscheiden, wie die Wendeplatte in Zukunft genutzt wird.

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