Umkämpftes Topspiel
Weiterer Dämpfer für Bayern: Union trotzt Münchnern Punkt ab

03.09.2022 | Stand 03.09.2022, 20:32 Uhr

Serienmeister Bayern München hat im umkämpften Topspiel bei Union Berlin einen weiteren Dämpfer in der Bundesliga erhalten und die Tabellenführung verloren. −Foto: Andreas Gora/dpa

Serienmeister Bayern München hat im umkämpften Topspiel bei Union Berlin einen weiteren Dämpfer in der Bundesliga erhalten und die Tabellenführung verloren.



Die Münchner kamen am Samstag in Köpenick nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Sheraldo Becker (12. Minute) brachte die nun saisonübergreifend seit zwölf Ligaspielen ungeschlagenen Eisernen am Samstag in Führung. Joshua Kimmich glich vor 22.012 Zuschauern und Zuschauerinnen im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei nur kurz darauf aus (15.).

Anders als beim Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach vor einer Woche scheiterten die Bayern am fünften Spieltag nicht nur an ihrer Chancenverwertung, sondern taten sich über weite Strecken schwer gegen die unermüdliche Mannschaft von Urs Fischer.

Müller saß zunächst auf der Bank

Bayern-Trainer Julian Nagelsmann setzte zwischen dem Pokalspiel bei Viktoria Köln und dem Champions-League-Auftakt bei Inter Mailand am Mittwoch auf ein Angriffstrio aus Leroy Sané, Sadio Mané und Kingsley Coman. Thomas Müller saß zunächst auf der Bank. Bei Union musste Fischer eine Woche nach dem Rekordsieg bei Schalke 04 in der Abwehr umstellen. Paul Jaeckel ersetzte den verletzten Diogo Leite. Kapitän Christopher Trimmel rückte für Niko Gießelmann in die erste Elf.

Im letzten stillen Moment für lange Zeit wurde vor dem Spiel den Opfern des Attentats bei den Olympischen Spiele in München im September 1972 gedacht. Die Stimmung im Stadion und auf dem Feld war besonders in der ersten Hälfte hitzig. Unions Stadionsprecher musste Fans ermahnen, die beim Ausführen von Eckbällen Gegenstände in Richtung von Kimmich geworfen hatten.



Zweikampfhärte im Graubereich der Regelwidrigkeit


Der Plan der Köpenicker ging überwiegend auf. Sie störten den Münchner Spielaufbau, zogen sich dann aber tief zurück und machten die Räume eng. Chancen im Minutentakt konnte sich der Rekordmeister keineswegs herausspielen. In einem der wenigen Momente, in dem sich die Bayern durch die Reihen der Berliner kombinieren konnten, parierte Frederik Rönnow stark gegen Leroy Sané (36.). Wie von Fischer gefordert, sorgte sein Team auch mit eigenen Offensivbemühungen vereinzelt für Entlastung. Gute Gelegenheiten blieben aber selten.

Dazu brachten die Unioner den Gegner immer wieder aus dem Rhythmus, auch mit Zweikampfhärte im Graubereich der Regelwidrigkeit. Das sorgte bei den Münchnern und Coach Nagelsmann immer wieder für Gesprächsbedarf mit dem Schiedsrichtergespann um Frank Willenborg. Doch auch die Bayern hielten körperlich dagegen.

Die Partie war intensiv

Becker setzte seinen Lauf der letzten Wochen fort. Nach einem Freistoß von Trimmel löste er sich von seinem Gegenspieler und platzierte den Ball direkt ins linke Eck. Kimmichs Ausgleich war das Ergebnis starken Nachsetzens nach einem Standard. Die Köpenicker klärten abgewehrte Schüsse nicht konsequent. Der 27 Jahre alte deutsche Nationalspieler reagierte am schnellsten und schoss den Ball ein.

Die Partie war intensiv, aber spielte sich meist zwischen den beiden Strafräumen ab. In der 75. Minute hatte der eingewechselte Jamie Leweling die große Chance für die Berliner: Er tankte sich gegen Dayot Upamecano durch, scheiterte aus spitzem Winkel aber an Manuel Neuer. Auch mehrere Wechsel von Nagelsmann führten nicht zum Erfolg.

− dpa