Ein weißes Reh sieht man selten. Ein weißes Reh mit einem ebenso weißen Kitz? Eine fast unmögliche Entdeckung. Doch genau diese hat eine Hobbyfotografin aus dem Landkreis Cham kürzlich gemacht - und mit ihrer Kamera festgehalten.
"Es war ein toller Anblick - unfassbar", beschreibt die 60-Jährige den Moment, als sie das weiße Rehkitz vorsichtig aus dem Waldrand schreiten sah in Richtung seiner Mutter, das auf einer Wiese wartete. Um fünf Uhr morgens hatte sich die Fotografin am vergangenen Samstag mit ihrer Kamera auf die Lauer gelegt - im grünen Camouflage-Outfit und mit Tarnzelt - um das seltene Reh mit seinem Jungen zu fotografieren. Am Ende hat sich ihre Geduld gelohnt.
Nach einer Stunde warten gelang der Schnappschuss
Wo genau das weiße Reh sich mit seinem Kitz herumtreibt, will die Fotografin - die an dieser Stelle anonym bleiben möchte - nicht verraten. Sie will nicht, dass Schaulustige die Tiere verschrecken. Laut der 60-Jährigen wussten nur wenige Eingeweihte von den seltenen Tieren, als sie sich aufmachte, sie abzulichten. Die Hobbyfotografin mit einer Leidenschaft für Natur- und Tieraufnahmen hatte an dem besagten Samstag Glück: Schon nach etwa einer Viertelstunde, nachdem sie sich mit ihrer Kamera positionierte, erschien das Muttertier aus dem Waldrand. "Gut eine Stunde hat sie auf der Wiese gewartet, um sich zu vergewissern, dass es sicher ist", erzählt die 60-Jährige. Dann signalisierte das Reh seinem Kitz, aus seinem Versteck zu kommen.
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Es war ein Anblick, den die Hobbyfotografin nicht so schnell vergessen wird. Sie macht sich nur Sorgen, dass sich der genaue Aufenthaltsort der Rehe herumsprechen könnte. "Ich habe bereits mehrere Leute gesehen, die mit ihrem Auto direkt auf die Wiese gefahren sind, um nach den Rehen Ausschau zu halten", sagt die 60-Jährige. "Manche Leute sind einfach zu sensationsgierig." Zumindest vor Jägern sollte das weiße Reh und das Kitz sicher sein - die seien nämlich meist abergläubisch, wenn es um weiße Rehe geht, sagt Gerhard Luckner, Vorsitzender der Jägerkameradschaft Cham im Gespräch mit der PNP. "Der Volksmund sagt, man stirbt innerhalb eines Jahres, wenn man ein weißes Reh schießt", so Luckner. "Von uns hat das zur Sicherheit noch keiner ausprobiert."
−Foto: privat
