Seit 18. November 2016 herrscht in Bayern Stallpflicht für Geflügel – eine Belastung für Mensch und Tier. Besonders bei Hobby- und Kleinhaltern ist jetzt Kreativität gefragt. Damit es bei den eingesperrten Tieren nicht zum Hühner-Koller kommt.
Die Hühnerhaltung ist gerade im letzten Jahr wieder groß in Mode gekommen. Viele, die ein kleines Eck im Garten übrig hatten, schafften sich ein Hühnerhaus für vier, fünf Hühner an. Einfach in der Pflege, für die Kinder toll zum Anschauen und vorallem ein Frühstücksei mit Herkunftsgarantie waren die ausschlaggebenden Argumente. Doch für genau diese Kleinsthalter ist die Stallpflicht nun das größte Problem. Der Stall ist nicht auf ständiges Drinnenhocken ausgelegt, er ist schlicht zu klein. Die Hühner sollten zumindest laut Plan ja die meiste Zeit draußen verbringen. Auch wollen Hühner beschäftigt werden.
Intelligenter als man landläufig denkt, wird Hühnern ohne die Möglichkeit nach Herzenslust zu scharren und zu picken, schnell langweilig – was sich harmloser anhört, als es ist. Zu große Langeweile kann zu Verhaltensstörungen wie dem Federpicken führen, was wiederum in Kannibalismus ausarten kann.
Halter von kleineren Geflügelgruppen können diese relativ einfach beschäftigen. In ihrem Stall in Grafenhütt hängt Petra Uhrmann beispielsweise Obst an Fäden auf oder spikt Strohballen mit allerlei Leckereien. Bei Großbetrieben ist das weder zeitlich möglich, noch finanziell. Picksteine und Staubbäder können etwas Abhilfe schaffen, doch trotzdem ist es für die Tiere, die das Rausgehen gewohnt sind, ein Stressfaktor, der sich auf Legeleistung und Vitalität auswirken kann.
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