Lebensmittel
"Weg in die Praxis gemacht": Ingwer-Anbau erfolgreich

18.04.2022 | Stand 18.04.2022, 9:54 Uhr
Ingwerknollen wachsen im Gewächshaus der LWG. −Foto: Foto: Matthias Merz/dpa

Nach erfolgreichen Anbauversuchen hat sich der Ingwer auf den Flächen vieler Gemüsebauern im Freistaat etabliert. Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) kann deshalb ihre Versuche zum Ingweranbau in diesem Jahr mit Erfolg abschließen. "Der Ingwer hat seinen Weg in die Praxis gemacht, wir haben unsere Aufgabe erfüllt", sagte Versuchsingenieurin Birgit Rascher.

2017 startete die LWG in ihrer Versuchsanlage in Bamberg das Projekt, Erwerbsgärtner interessierten sich rasch für das Thema. Denn: Ingwer liegt im Trend - als Zutat beim Kochen ebenso wie als Hausmittel in der Erkältungszeit.

In Bamberg hat nun das letzte Versuchsjahr begonnen. Die Jungpflanzen aus der Anzucht hätten sich "sehr schön und mit guter Qualität" entwickelt, schilderte Rascher. Ende April könnten sie gepflanzt werden. Geerntet werde der Ingwer im September, spätestens im Oktober. Die Bodentemperatur dürfe nicht unter 13 Grad sinken.

Bei den Versuchen habe sich herausgestellt, dass Ingwer nur im geschützten Anbau gut gedeihe. Mindestens ein Folientunnel müsse das Gewächs vor Witterungseinflüssen schützen.

Die scharfe Knolle wird normalerweise vor allem in China, Indien, Indonesien, Südamerika, aber auch auf den Fidschi-Inseln angebaut und schätzt tropisches oder subtropisches Klima. Im Jahr 2019 wurden 20.700 Tonnen Ingwerwurzeln nach Deutschland geliefert, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Fünf Jahre zuvor wurden noch rund 11.000 Tonnen eingeführt.

Den bayerischen Ingwer können Verbraucherinnen und Verbraucher vor allem in Hofläden der Gemüsebauern oder auf Wochenmärkten kaufen. Bis zu 2,50 Euro kosteten 100 Gramm, erläuterte Rascher. Dafür bekomme man aber "regionalen, frischen Ingwer", der keine weiten Transportwege zurückgelegt habe.

© dpa-infocom, dpa:220416-99-935474/3