Ein ausgedehntes Sonnenbad am See, ein Eis in der prallen Mittagssonne - und Stunden später kommen die Beschwerden? Wer sich zu lange in der Sonne aufhält, und das auch noch ungeschützt, riskiert einen Sonnenstich.
Stephan Steger ist kommissarischer Direktor der Notfallklinik im Klinikum Ingolstadt. Er erklärt, wie es zu einem Sonnenstich kommt und was man tun kann, um die Beschwerden zu lindern.
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Wie entsteht ein Sonnenstich und was passiert dabei im Körper?
Ein Sonnenstich entsteht laut Steger dann, wenn Kopf oder Nacken zu lange intensiver Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Durch die Wärme des Sonnenlichts kann es zu einer Schwellung des Gehirns kommen, dem sogenannten Hirnödem. Der Patient spürt das als Schmerzen in Kopf und Nacken, sagt Steger.
"Weitere Symptome, die typisch für einen Sonnenstich sind, sind Übelkeit, Erbrechen und Schwindel. In manchen Fällen tritt sogar leichtes Fieber auf. Klassischerweise treten diese Beschwerden nach der Exposition auf, das heißt auch, wenn der Patient schon lange wieder im Schatten ist.
Wie kann man einem Sonnenstich vorbeugen?
Am besten vermeidet man lange Aufenthalte in der prallen Sonne, vor allem in der Mittagshitze, rät Steger. "Ziehen Sie schattige Plätze denen in der ungeschützten Sonne vor und tragen Sie, wenn möglich, unter freiem Himmel eine Kopfbedeckung. Darüber hinaus sollten Sie unbedingt auch daran denken, genügend zu trinken."
Was ist zu tun, wenn man unter einem Sonnenstich leidet?
1. Kopf ruhig halten und kühlen
Bei einem leichten Sonnenstich hilft es, den Kopf ruhig zu halten, sagt Steger, – am besten liegend und leicht erhöht − und diesen zu kühlen, etwa mit kalten Umschlägen.
2. Viel Flüssigkeit
Man sollte laut Steger außerdem darauf achten, dass man ausreichend mit Flüssigkeit versorgt ist. Der Arzt sagt: "Dabei ist es wichtig, dass es sich um Elektrolytdrinks, Fruchtschorlen, Mineralwasser oder ähnliches handelt. Gerade das Zuführen von Elektrolyten, die zum Beispiel durch vermehrtes Schwitzen verloren gehen, ist entscheidend für den Erfolg dieser Maßnahmen."
Wann wird ein Sonnenstich gefährlich?
Die Beschwerden klingen meist in einigen Stunden ab, wenn sie richtig behandelt werden. Sollte sich der Zustand nicht bessern oder treten sogar Bewusstseinsstörungen oder Krämpfe auf, sollte sofort ein Arzt hinzugezogen werden, rät Steger. "In besonders schweren Fällen muss der Patient gleich ins Krankenhaus gebracht werden, um Folgeschäden am Gehirn zu vermeiden."
Stephan Steger ist Facharzt für Innere Medizin mit der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin und der kommissarische Direktor der Notfallklinik im Klinikum Ingolstadt. −Foto: Klinikum Ingolstadt
