Metten
Vor 1250 Jahren gründeten die ersten Mönche das Kloster Metten

26.03.2016 | Stand 21.09.2023, 2:29 Uhr

"Ora et labora", bete und arbeite, mit diesen Worten wird die Benediktsregel zusammengefasst. Der Tagesablauf wird bestimmt von den gemeinsamen Chorgebeten. Die Mettener Gemeinschaft besteht aktuell aus 14 Mönchen, der jüngste ist 29 Jahre alt, der älteste wird heuer 78. Foto: Roland Binder

Vor 1250 Jahren siedelten sich Mönche am nördlichen Uferder Donau an. Sie gründeten das Kloster Metten (Landkreis Deggendorf) und kultivierten das Land. Bis heute gibt die Abtei Impulse für die Kultur in der Region und steht vor einem Schritt der Erneuerung.

Die Gräfin von Paris wird bald austreiben, genauso wie die Goldparmäne in den Frühlingstagen zu blühen beginnt. Alte Birnen- und Apfelsorten pflanzte der Klostergärtner im Hof des aufgelassenen Landwirtschaftstrakts der Abtei – über Jahrhunderte bewahrte Sorten für den wahrscheinlich bald modernsten Teil des Klosters Metten. Dort soll die Außenstelle der Technischen Hochschule Deggendorf entstehen. Cellerar Pater Markus Haering hat das Bild schon im Kopf von wissbegierigen Studenten, die sich in Pausen auf dem Campus an den Früchten der alten Birnen- und Apfelsorten stärken. Bis zu 1000 junge Leute sollen dort einmal Angewandte Gesundheitswissenschaften studieren. Die jungen Bäume stehen bereits im Hof. Bis die Hochschul-Außenstelle in Metten verwirklicht ist, werden Pater Markus und Abt Wolfgang M. Hagl noch einige Schwierigkeiten lösen müssen und das eine oder andere Vaterunser beten.

Die Hochschule ist die Zukunft für die Benediktinerabtei. Die Geschichte des Klosters reicht derweil bis ins 8. Jahrhunder nach Christus zurück. Wann sich die ersten Mönche am nördlichen Donauufer niedergelassen haben, lässt sich heute nicht exakt sagen, errechnet wurde 766 als Gründungsjahr. Der bayerische Herzog Tassilo wollte das wilde, unbewirtschaftete Grenzland zu Böhmen hin kultivieren. Die Klöster sollten die Rodung, Besiedlung und den Straßenbau organisieren.

"Mettens erster Abt Utto und seine Mönche waren wahrscheinlich die Ersten in dieser Gegend, die schreiben, lesen und rechnen konnten. Aber sie wollten nicht die Einzigen bleiben. Und so gründeten sie sehr bald eine Schule für die intelligenten Söhne der neuen Siedler", erzählt Abt Wolfgang. Rund 450 Schüler besuchen aktuell das St.-Michaels-Gymnasium des Klosters. Neben dem Schulbetrieb beherbergt das Kloster noch mehrere Eigenbetriebe wie die Klostergärtnerei, die Buchbinderei und die Schneiderei. Die Benediktiner beschäftigen rund 90 Mitarbeiter und sind damit einer der größten Arbeitgeber der Marktgemeinde.

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