Seeon/Eggstätt. Als Eiszerfallslandschaften sind beide Relikte der letzten Kaltzeit und damit viele tausend Jahre alt, beide sind Naturschutzgebiete und beide warten mit einer Vielzahl von Badeplätzen auf: die Seeoner Seen und die Eggstätt-Hemhofer Seenplatte, gebildet jeweils aus diversen sogenannten Toteislöchern. Und noch etwas haben sie gemein: Beide liegen im nördlichen Chiemgau – das aber doch so weit voneinander entfernt, dass ein Rad dabei zu haben von großem Vorteil ist, wenn man beide Areale an einem Tag aus eigener Kraft, also unter Verzicht auf ein motorisiertes Vehikel, erkunden will.
Zusammen umfassen die zwei Gebiete laut offizieller Zählung 20 Seen, nicht alle Gewässer – manche sind nur kleine Lacken – haben Badestellen. Reduziert man die Seen auf solche, tut man ihnen aber irgendwie unrecht. Sie schmiegen sie derart schön in die Landschaft, dass sie nachgerade dazu auffordern, wandernd oder der Distanz wegen eben radelnd entdeckt zu werden. Das Wegenetz ist recht dicht, so dass sich eine Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten ergibt. Will man die Gegend am und im Wasser erkunden, bietet sich als Tour, bei der man es gemütlich angehen lassen kann, eine Runde vom Griessee zum Langbürgner See an. Sie entspricht in etwa dem südlichen Teil der Schleife, die auf chiemsee-chiemgau.info unter Erlebnisradtouren gelistet und als 16-Seenrunde beschrieben ist.
Für die insgesamt 68 Kilometer wird eine Fahrzeit von knapp viereinhalb Stunden angegeben. Lässt man es mit dem Griessee und dem vielbuchtigen Langbürgner See gut sein, geht es deutlich schneller – und doch auch wieder nicht: Samt Pausen für die Einkehr, zum Baden und zum Schauen, was sich speziell in Seeon wegen des Klosters und der benachbarten Kirchen anbietet, ergibt sich ein durchaus tagfüllendes Programm.
− sh
Anforderung:
Glück gehabt: So ganz für sich alleine hat man den Steg am Griessee selten. −Fotos: Hölzlwimmer
Am besten zu Fuß erreicht man die versteckte Badestelle am Westufer des Langbürgner Sees. Dabei durchquert man auch einen Schilfgürtel.
Architektonischer Höhepunkt der Tour: die drei Kirchen am Klostersee.
