Bayer.Eisenstein
Viel mehr als ein Dorfladen

01.07.2020 | Stand 01.07.2020, 14:03 Uhr

Monika Kreuzer (2.v.r.) ist seit einem Jahr die "Kramerin" im Grenzort. Zu der kleinen Jubiäumsfeier schauten auch Bürgermeister Michael Herzog (l.) mit Familie und 2. Bürgermeister Manfred Schröder vorbei.

Kein Lebensmittelladen mehr im Grenzort? Dieses Szenario drohte nach dem Aus für den genossenschaftlichen Dorfladen. Aber dann hat Monika Kreuzer die Initiative ergriffen. Ein Jahr ist es jetzt her, dass ihr Laden mit dem Namen "de Kramerin" eröffnet hat. "Nein, ein Dorfladen ist das hier nicht. Das ist viel mehr", hatte Landrätin Rita Röhrl bei der Eröffnung gesagt – und sie sollte recht behalten. Bei der "Kramerin" bekommt man nicht nur Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs, sondern auch ganz viel Herzblut und Gastfreundschaft.
Dass es kein einfaches Unterfangen wird, einen Laden in Eisenstein zu eröffnen, das war Monika Kreuzer und ihrem Mann Adrian Kreuzer von Anfang an klar. Trotzdem fällt ihr Resümee nach einem Jahr überwiegend positiv aus: "Es kommen nicht nur Bürger aus Eisenstein zu uns, sondern auch Menschen aus der näheren Umgebung und aus Tschechien", so Monika Kreuzer.

Das Konzept des Ladens − regionale Produkte von guter Qualität anzubieten – treffe bei vielen Kunden ins Schwarze. Dazu komme noch das besondere Einkaufserlebnis in dem kleinen, aber mit sehr viel Liebe ausgestatteten Laden. "Es kommen auch viele Feriengäste vorbei. Sie freuen sich über den herrlichen Blick zum Großen Arber und lassen sich gerne mit einem guten Cappuccino auf unsere Terrasse verwöhnen", so Monika Kreuzer.
Viele Stammkunden aus Eisenstein würden mittlerweile den Großteil ihres Lebensmittelbedarfs bei der "Kramerin" einkaufen. Schade finden es Monika Kreuzer und ihr Mann Adrian, dass trotz vieler Bemühungen bei einigen Eisensteinern die Wertschätzung für einen Laden mit vielen regionalen, hochwertigen und frischen Lebensmitteln noch immer nicht vorhabenden sei.

"Auch die 10-Euro-Mentalität, die zu Zeiten des alten Dorfladens gepredigt worden ist, steckt noch in den Köpfen vieler Eisensteiner", bedauert Adrian Kreuzer. Damals hieß es immer, dass bei einem wöchentlichen Einkauf von 10 Euro pro Bürger der Dorfladen erhalten werden könne. Diese Rechnung ging bekanntlich nicht auf.
Ein besonderes Erlebnis hatte kürzlich Adrian Kreuzer, der mittlerweile auch im Geschäft mitarbeitet, als ein Feriengast zu ihm sagte: "Wenn dieser Laden nicht wäre, würden wir nicht mehr nach Eisenstein kommen". Nicht zuletzt wegen solcher Begegnungen war das einjährige Jubiläum für Monika und Adrian Kreuzer ein Grund zum Feiern.

Am vergangenen Samstag wurde die kleine Feier veranstaltet, bei der die Kunden mit selbst gemachten Häppchen und Getränken, sowie mit Musik der "Arberschrammeln" verwöhnt wurden. Auch Bürgermeister Michael Herzog mit Familie und 2. Bürgermeister Manfred Schröder gehörten zu den Gratulanten.

Monika und Adrian Kreuzer wollen sich auf ihrem bisherigen Erfolg keinesfalls ausruhen. Ihnen schwirren vielmehr bereits viele neue Geschäftsideen im Kopf herum, wie zum Beispiel ein kleiner Cateringservice oder verschieden Events auf der Terrasse und im Garten vor dem Geschäft.

− bbz/chr