Die Summe im Wert eines Kleinwagens bezahlt Südzucker, um am Mittwoch erstmals einen Hubschrauber über feuchte Erde kreisen zu lassen und darauf besonderes Saatgut auszubringen. Zuckerrüben sollen im Schwemmgelände nicht gedeihen, sondern verschiedene Gräser. Wieso, erklärt Werkleiter Wolfgang Vogl.
Rund 70.000 Tonnen Erde pumpt Südzucker während einer Kampagne unterirdisch von der Fabrik im Ortsteil Enzkofen in Richtung Schwemmgelände, das an den linken Isardamm grenzt. Dort füllt das Unternehmen dann die sogenannten Erdkassetten mit dem Material, das von den Rüben gewaschen wurde. "Drei wurden heuer befüllt", erklärt Vogl.
"Wir wollen die Rübenerde möglichst schnell entwässern. Deswegen begrünen wir die Flächen", erläutert Vogl. Früher säte Südzucker von einem kleinen Boot aus, das per Seil über die weitläufigen Flächen gezogen wurde. "Zuletzt spritzten wir das Saatgut vom Rand aus hinein. Da fehlt es aber nun an Reichweite." Wegen der Ortsumgehung sind die bestehenden Kassetten 6 bis 9 flächenmäßig reduziert und als Ausgleich die riesige Ablagerungskassette 10 gebaut worden.
So hat der Zuckerproduzent die Firma Bender mit Hauptsitz in Hessen beauftragt, um per Hubschrauber zu säen. Das Unternehmen erhalte unter anderem Aufträge, wenn Braunkohlereviere zurückgebaut werden, ließ Vogl wissen. Der Standort Plattling sei in der Helikopteraussaat, wenn man auf die weiteren Südzucker-Fabriken blickt, Vorreiter, bestätigt Werkleiter Vogl.
Sehen Sie im Video, wie der Hubschrauber über die Erdkassetten kreist:
Video: Häusler, Schnitt: Weidlich
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