Flughafen München
Video-Reportage: So arbeitet der Zoll am Flughafen München

25.07.2018 | Stand 20.09.2023, 23:56 Uhr
Korbinian Klinghardt

Ein ausgestopfter Puma, dahinter ein Leopard, der Wirbel eines Walfischs (links): Die vom Zoll beschlagnahmten Objekte lagern in der Asservatenkammer des Flughafens München. −Fotos: Klinghardt

Die Weltkarte eines Zöllners gliedert sich nicht in Länder, sondern in Schmuggelware. Bei den Kontrollen am Münchner Flughafen erleben sie nicht nur aggressive Fluggäste, sondern lernen auch skurrile Formen des Schmuggels kennen. (Videos von den Kontrollen und der Asservatenkammer des Zolls am Flughafen München sehen Sie am Ende des Artikels)

Christoph Ottos äußere Erscheinung ist beeindruckend. Er ist 2,01 Meter groß, trägt dunkelgrüne Dienstkleidung und schwere, schwarze Stiefel. Ottos Oberkörper wird von einer kugelsicheren Weste geschützt. Die Dienstwaffe, das Pfefferspray und die Handschellen hängen griffbereit am Gürtel. Sein Ton ist höflich, aber bestimmt. Wen er anspricht, der muss ihm Einblicke in sein Privatestes geben, Taschen und Koffer öffnen. Christoph Otto ist einer von rund 350 Zöllnern am Flughafen München.

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Etwas erschöpft wirkt die Frau, die zwischen den vielen Geschäftsleuten mit drei grauen Koffern langsam auf den Ankunftsbereich im Terminal 2 zugeht. Sie überquert die beiden grünen, auf dem Boden aufgemalten Streifen und gibt dem Zöllner so zu verstehen, dass sie keine anmeldepflichtigen Waren im Gepäck hat. Trotzdem zieht Otto sie raus.

Ein Koffer voller schwarzer Päckchen

Binnen weniger Sekunden scannt der 22-Jährige jeden ankommenden Passagier. "Was ist in Ihren Koffern?", fragt der Zöllner, als er die schweren Gepäckstücke auf die Kofferablagen im Kontrollraum hievt. Neben den sechs Gepäckablagen steht auch ein Röntgengerät. Dahinter hängt eine große, politische Weltkarte an der Wand. Hinter Panzerglas, in einem abgetrennten Bereich, sitzen Zöllner im Kassenraum. "Fisch und Gewürze", antwortet Osadebe Nkemelilim auf Englisch. Sie stammt aus Lagos, der mit über 18 Millionen Einwohner größten Stadt Nigerias. Seit zehn Jahren lebt sie in München. Ihr Koffer ist voller schwarzer Päckchen, Plastik-Tüten, die mit Klebeband umwickelt sind. Der Zöllner tastet die Umrisse der Päckchen ab, dann zückt er sein Messer und schneidet das Plastik auf. "Gib mir mal schnell die XL-Gummi-Handschuhe", bittet er eine Kollegin im Kontrollraum. Vorsichtig reißt Otto das Zeitungspapier auseinander. Dann starren ihn zwei tote Augen an: Wels-Augen.

Zöllner Christoph Otto bei seiner täglichen Arbeit am Flughafen (Video: Veronika Hies):



Skurrile Objekte lagern in der Asservatenkammer (Video: Veronika Hies):



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