Der Ansturm der Veteranenfreunde hielt sich diesmal – dem ungünstigen Wetter geschuldet – in Grenzen. Trotzdem: Für etwa 30 Oldtimerfreunde war das Treffen beim Brunner Bräu in Spanberg auch an diesem Wochenende ein absolutes Muss. Und die Besucher konnten sich an den Lkw-Oldies kaum satt sehen. Aber auch das Fachsimpeln unter Freunden gehört zum Flair des jährlichen Treffens.
Prachtstück der Schau war sicher der Magirus TLF 15/20, ein Feuerwehrauto aus dem Jahr 1943, das der Feuerwehr Reithofen-Harthofen (Lkrs. Erding) gehört und eine bewegte Geschichte hinter sich hat. Man weiß, dass das Fahrzeug am 1. Juli 1943 am Flugplatz München-Riem für den Flugzeugbrandschutz in Dienst gestellt und beim Bombenangriff im April 1945 teilweise zerstört wurde. Ende Februar 1946 setzte es die amerikanische Besatzungsmacht als "Beutefahrzeug" ein. Schließlich stand es von 1952 bis 1962 bei der Feuerwehr München-Aubing im Dienst, um noch bis 17. Juli 1980 für die Einsätze beim jetzigen Besitzer zur Verfügung zu stehen. Nachdem es einige Zeit im Feuerwehrmuseum in Fulda ausgestellt war, kehrte der Oldie wieder nach Reithofen-Harthofen zurück.
Ein weiterer Hingucker beim Lkw-Treffen war zweifellos die Kaelble-Zugmaschine, die Hermann Haag aus Aspach bei Stuttgart gehört. Dieses Fahrzeug hat 56 Jahre auf dem Buckel. 1990 hat es Haag für 24000 Mark gekauft und über vier Jahre lang restauriert. "Ich habe den Motor, das Getriebe und die Achse generalüberholt und das Fahrerhaus neu verblecht", erzählt der Eigentümer stolz. Wie lieb ihm sein Kaelble ist, zeigt sich auch daran, dass alle Unebenheiten an der Karosserie nicht verspachtelt, sondern verzinnt wurden, damit sie nicht rosten kann. "Das alles war mir nur möglich, weil ich 35 Jahre lang bei der Herstellerfirma gearbeitet habe", erklärt Hermann Haag. Sein wassergekühlter Kaelble bringt 95 PS bei 1700 Umdrehungen, hat vier Zylinder und eine Anhängelast von 24 Tonnen.
− ed
Mehr dazu lesen Sie am 14. August im Rottaler Anzeiger.
