Burghausen
Vermeintliche Gefahr durch Raupen

25.07.2019 | Stand 21.09.2023, 4:06 Uhr

Die Raupen des Mondvogels ähneln denen des giftigen Eichenprozessionsspinners, sind aber für den Menschen vollkommen ungefährlich. −Foto: Wikipedia/Georg Slickers

Eine Raupen-Entdeckung sorgte am Montag, 22. Juli, im Kindergarten in Raitenhaslach für Verwirrung. Denn die Finder hielten die entdeckten Exemplare zunächst für giftige Eichenprozessionsspinner. "Erzieherinnen haben die Raupen im Garten gefunden, aus Sicherheitsgründen eingesammelt und dann sofort das Umweltamt eingeschaltet", so Eva Schmidt, Gesamtleiterin des Maria-Ward-Kindergartens. Sarah Freudlsperger vom Umweltamt Burghausen gab noch am selben Vormittag Entwarnung. Bei den gefundenen Insekten handelte es sich lediglich um den für Menschen ungefährlichen Mondvogel, auch Mondfleck genannt.

Doch besonders im Frühsommer sind die Raupen des auch für Menschen gefährlichen Eichenprozessionsspinners in Deutschland keinesfalls eine Seltenheit, werden sogar mancherorts zur Plage. Ein Hautkontakt mit den Härchen des Insekts kann zu einer Dermatitis, also einer entzündlichen Reaktion der Haut führen. Der Insekten-Experte Walter Sage erklärt, wie mit den Raupen umzugehen ist: "Am besten man macht einen großen Bogen um befallene Stellen. Keinesfalls sollte man die Nester mit Steinen oder Ähnlichem bewerfen, weil dadurch größere Mengen der Raupenhaare, die in den Nestern enthalten sind, freigesetzt und vom Wind verfrachtet werden."

Im Gegensatz zu den giftigen Eichenprozessionsspinnern sind Raupen des Mondvogels nach Angaben von Walter Sage völlig harmlos. Optisch heben sie sich von ihren giftigen Verwandten durch die deutlich kürzere Behaarung und das kräftigere Gelb ab. Eine gewisse Ähnlichkeit sei Walter Sage zufolge allerdings besonders für das ungeschulte Auge eines Laien vorhanden. Ein gehäuftes Auftreten von Eichenprozessionsspinnern im Landkreis Altötting sei ihm indes nicht bekannt.

− sme

Mehr dazu lesen Sie am 26. Juli im Burghauser/Alt-Neuöttinger Anzeiger