Trostberg/Tacherting
Verliebter Kaplan hört auf: Gläubige wenden sich an Kardinal Marx

29.07.2019 | Stand 19.09.2023, 21:23 Uhr

In den Gottesdiensten am Wochenende verkündeten Stadtpfarrer Dr. Florian Schomers und Diakon Dr. Gregor Herth, dass die Pfarrverbände Trostberg und Tacherting dem scheidenden Kaplan Michael Maurer (Foto) den Rücken stärken. −Fotos: Limmer

Mit Unverständnis und Unmut hat der Großteil der Christen in Trostberg und Tacherting (Landkreis Traunstein) auf die vorzeitige Dienstenthebung von Kaplan Michael Maurer reagiert. Stadtpfarrer Dr. Florian Schomers hatte vor zwei Wochen angekündigt, dass man zwar nicht auf die Barrikaden gehen, aber Vorbehalte und Verbesserungsvorschläge durchaus an die Kirchen-Oberen kommunizieren werde. Dies ist nun der Fall.

Mehr dazu:
- Aus Liebe zu einer Frau: Junger Kaplan legt sein Priesteramt nieder
- Kaplan hört der Liebe wegen auf: Jetzt spricht der Stadtpfarrer

Wie mehrfach berichtet, hatte Kaplan Michael Maurer aus Liebe zu einer Frau und im Konflikt mit dem Zölibat seinen Priesterberuf schweren Herzens an den Nagel hängen müssen. Den Trostberger Gläubigen, die die engagierte und offene Art des 33-jährigen Geistlichen schätzen, war es ein Anliegen, sich in der Sache an Kardinal Dr. Reinhard Marx zu wenden. Ein achtköpfiges Team um Stadtpfarrer Dr. Florian Schomers hat deshalb ein entsprechendes Schreiben verfasst. Dieses liegt bis zum 15. August in den Kirchen der beiden Pfarrverbände aus - samt Unterschriftenlisten. Nach Ablauf der Eintragungszeit wird dann alles an den Erzbischof von München und Freising versandt.

Pfarrer Dr. Florian Schomers informierte in den Gottesdiensten am Wochenende darüber und merkte an, dass Kardinal Marx sich als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz bereits um Reformen bemühe. "Doch die 2000 Jahre alten Strukturen der katholischen Kirche lassen sich nicht von heute auf morgen ändern."
Mehr dazu sowie lesen Sie kostenlos mit PNP Plus und am Montag in Ihren PNP-Aufgaben Trostberger Tagblatt und Traunreuter Anzeiger am Online-Kiosk. Den ganzen Brief im Wortlaut lesen Sie hier.