München
Überblick: So soll es an Bayerns Schulen und Kitas weitergehen

05.05.2020 | Stand 19.09.2023, 5:40 Uhr

Bis Mitte Juni sollen alle bayerischen Schüler wieder in die Schule gehen können. −Symbolbild: dpa

Auch in Bayerns Schulen und Kitas gibt es in der Corona-Krise bald Lockerungen. Bis Pfingsten sollen 50 Prozent der Schüler wieder an die Schule zurückkehren, teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach der Kabinettssitzung mit. Gleiches gilt für die Kitas. Wir haben die wichtigsten Entscheidungen zusammengefasst.

Mehr dazu:
- Söder: Das ist die Exit-Strategie aus den Corona-Maßnahmen

SCHULEN

- Für die Öffnung der Schulen sprach Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) von einem Vier-Stufen-Plan: Am 27. April wurden weiterführende und berufliche Schulen bereits für die Abschlussklassen geöffnet. In einem zweiten Schritt sollen ab 11. Mai die Vorabschlussklassen und die Viertklässler der Grundschulen hinzukommen. Am 18. Mai sollen die 1. Klassen folgen, die 5. Klassen der Mittelschulen sowie die 5. und 6. Klassen der Realschulen und Gymnasien. Man wolle hier wochenweise zwischen Gruppe A und B abwechseln. Für die Grundschulen kündigte der Kultusminister ein "schmales Angebot" für die 2. und 3. Klasse an. Mitte Juni, genauer gesagt am 15. Juni, sollen alle bayerischen Schüler wieder in die Schule gehen können – "wenn das Infektionsgeschehen es zulässt", sagte Piazolo.

- Es solle geteilte Klassen und kleine Gruppen geben mit höchstens 15 Schülern. "Es sei denn, die Räumlichkeiten geben es mit dem entsprechenden Abstand her."

- Außerdem sollen sich Präsenzphasen mit Lernen zu Hause abwechseln, damit Klassen im Wechsel in der Schule sind. Es soll aber "so viel Schule live wie möglich" geben. Lehrer, die zur Risikogruppe zählen, sollen im Lernen zu Hause eingesetzt werden.

- Ministerpräsident Söder kündigte an, dass es bis Pfingsten eine "gelockerte Präsenzpflicht" geben soll. Wenn sich Eltern als Risikogruppe einschätzen sollten, können ihre Kinder laut Söder weiter von zu Hause lernen. "Da sind wir sehr flexibel."

- Außerdem soll es eine Maskenpflicht auf den Fluren und dem Schulhof, nicht aber im Unterricht geben. Der Notenschluss sei auf Ende Juni verlegt worden. Der Stoff soll sich aber laut Piazolo im Umfang reduzieren.

- "Vorrücken auf Probe wird es geben, es gibt aber kein coronabedingtes Durchfallen", so Piazolo.

An den Ferienzeiten soll sich nichts ändern. "Die Ferien bleiben."

KINDERGARTEN

- Vorschulkinder sollen ab 25. Mai wieder den Kindergarten besuchen können. Sie seien schon ein Stück weit älter und könnten die Hygienemaßnahmen besser verstehen, teilte Sozialministerin Carolina Trautner (CSU) nach der Kabinettssitzung am Dienstag in München mit. Der Kindergarten habe bei ihnen auch einen Bildungsauftrag. Außerdem wolle man den Buben und Mädchen Gelegenheit geben, sich vor ihrem Schulbeginn im Herbst vom Kindergartenleben zu verabschieden.

- Ab dem 25. Mai wolle man auch die Großtagespflege öffnen. Gleiches gilt für die Waldkindergärten.

KITAS

Kleine, feste Gruppen – dieses Gebot gilt bei den Kitas. "Wir wollen keine offenen Gruppen", betonte Trautner. Zur Öffnung der Kitas meinte Söder: "Unser Ziel ist, dass bis Pfingsten rund 50 Prozent der Kinder wieder die Möglichkeit haben, die entsprechenden Einrichtungen zu besuchen." Danach soll dann der andere Teil kommen.

- Ab dem 11. Mai sollen auch andere Gruppen Zugang zur aktuell eingerichteten Notbetreuung bekommen: Kinder mit Eingliederungsbedarf, also Kinder mit Behinderung, und Kinder mit erzieherischem Bedarf.

- Außerdem soll laut Söder die Tagespflege mit maximal fünf Personen zugelassen werden, ebenso wie eine Tagesmutter mit fünf Personen und Familienbetreuungs-Gruppen. "Das sind maximal drei Familien, die sich untereinander organisieren können", so Söder. Laut Sozialministerin Trautner müsse es sich auch hier um feste Gruppen handeln, um die Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten.

- Momentan werden Kinder von berufstätigen Alleinerziehenden betreut. "Das wollen wir ausweiten auf alleinerziehende Studierende", erklärte Trautner.

- Trautner sprach sich gegen eine Maskenpflicht in Kitas aus, die Mimik sei für Erzieher zu wichtig. Bei einem planbaren, engen Kontakt wie etwas beim Wickeln oder Füttern soll aber ein Mundschutz getragen werden.

− dpa/müh