Mein lieber Schwan
Tier apathisch an der B20 gefunden – Frau bringt Schwan zur Polizei

Nach Ruhepause an der Isar bei Landau entlassen

10.02.2022 | Stand 22.09.2023, 0:43 Uhr

Wogegen der Schwan geflogen ist, das ihn völlig desorientiert gemacht hat, lässt sich im Nachhinein nicht mehr herausfinden. Nach gründlicher Untersuchung durch die Tierrettung gab es Entwarnung und der Schwan konnte an der Isar entlassen werden. −Foto: bn

Tierischen Besuch hat am Mittwochabend die Landauer Polizeiinspektion (Landkreis Dingolfing-Landau) bekommen. Eine Frau brachte einen Schwan vorbei.

Die Aufregung war groß, aber die Beamten haben offenbar gleich alles richtig gemacht. Das Tier wurde in einen Raum gebracht, der abgedunkelt war und so konnte es zur Ruhe kommen. "Der Schwan hatte ein Anflugtrauma", erklärt Mario Renz auf Nachfrage. Der Leiter der Tierambulanz bzw. Notfallrettung Niederbayern wurde von der Polizei informiert und nach seiner Meinung gefragt. "Der Schwan war im Kopf ganz benebelt, weil er irgendwo dagegengeflogen ist", ist die Vermutung von Mario Renz.

"Der braucht ein paar Stunden seine Ruhe", erklärt der Fachmann. Er hat das Tier danach persönlich begutachtet, untersucht und kam zur Feststellung: es ist wieder fit, hat keine Schäden davongetragen. Nach den paar Stunden Ruhezeit brachte die Tierrettung den Schwan an die Isar, wo er sich gleich wieder heimisch fühlte.

Apathisch und orientierungslos

Das Tier war offenbar auf der B20 apathisch und orientierungslos herumgeirrt. Eine Frau habe befürchtet, dass es an der vielbefahrenen Straße in diesem Zustand nicht überleben werde, woraufhin sie sich nicht anders zu helfen wusste, als das Tier einzupacken und zur Polizei zu bringen.

"Das war schon mutig", glaubt Josef Salzberger, Pressesprecher der Polizei Landau. "Man weiß ja nicht, wie ein verletztes Tier reagiert", fügt er hinzu. "Grundsätzlich sind verletzte Tiere immer mit Vorsicht zu genießen", informiert der stellvertretende Dienststellenleiter. Dass sich die Frau an die Polizei gewandt hatte, sei auf alle Fälle der richtige Weg gewesen. Salzberger empfiehlt jedem, der in diese Lage kommt, die Polizei anzurufen. "Wir helfen ja gern", sagt Salzberger, "und kommen dann auch schnell vorbei". Wenn es dann nötig ist, wie am Mittwochabend, dann verständigt die Polizei auch die Tierrettung und nimmt das Tier vorübergehend in der Dienststelle auf. Und dann wird vor dem Raum auch geflüstert, um den Besucher nicht zu stören oder aufzuwecken.