Bad Griesbach
Süße Erdbeeren im Überfluss - Saison geht noch bis Ende Juni

17.06.2020 | Stand 21.09.2023, 6:49 Uhr

Ratzfatz ist die Schüssel voll: Andrea Pangratz-Pöppl aus Parschalling hat viel vor. Ihre Familie liebt Erdbeermarmelade. −Foto: Karin Seidl

Ein Kommen und ein Gehen ist das auf dem Erdbeerfeld Kapsreiter in Fuchshub in der Nähe von Sankt Salvator. Eimerweise tragen Mamas mit ihren Kindern, Omas mit ihren Enkelkindern und Männer für ihre Frauen die Erdbeeren heim. "Ich hab einen Kunden, der kommt zweimal die Woche. Jedes Mal, wenn der Erdbeerkuchen aufgegessen ist", erzählt Franziska Weber lachend. Seit sieben Jahren steht sie zur Erdbeersaison in dem kleinen Holzhäuschen am etwa ein Hektar großen Erdbeerfeld in Fuchshub. Dann wiegt sie von 8 Uhr morgens bis 19 Uhr abends, auch an Sonn- und Feiertagen, zuerst das Leergut, dann die gefüllten Schalen, Körbe und Eimer.

Christine Rasch aus Würding in der Marktgemeinde Ortenburg ist ein alter Hase, was das Erdbeerpflücken angeht. Schockgefrieren ist ihr Zauberwort. "Ich lege auf ein Blech eine Backfolie, verteile darauf die Erdbeeren und stelle sie für einen halben Tag in die Gefriertruhe. Dann erst packe ich sie ab. So habe ich das ganze Jahr über tolle Erdbeeren für den Kuchen."

Was ist schöner? Erdbeeren pflücken oder naschen? Der vierjährige Magnus aus Reisbach bei Ortenburg scheint Spaß an beidem zu haben. "Mama, schau Mal, die ist aber schön! Und die! Und die auch!" So oft kann Mama Kathrin gar nicht Ja sagen. Man muss Magnus aber vollumfänglich Recht geben: Die Erdbeeren sehen tatsächlich aus wie aus dem Bilderbuch – groß, rot, makellos. Eben zum Reinbeißen. So verrät seine Mama auch: "Magnus verputzt die Erdbeeren kiloweise." Wer will ihm das verübeln?

Noch etwas Arbeit wartet daheim auf Andrea Pangratz-Pöppl aus Parschalling bei Ortenburg. Sie hat "nur" ein große Schale voll gepflückt, beim letzten Mal waren es drei so große Schalen, "aber da hat auch mein Mann geholfen". 20 Gläser Erdbeermarmelade hat sie schon eingekocht, sie braucht aber noch viel mehr. "Erdbeermarmelade ist unsere Lieblingsmarmelade. Letztes Jahr hatte ich 35 Gläser und die haben fast bis März gereicht." Pfannkuchen ohne Erdbeermarmelade – für sie und ihre Lieben undenkbar.

Landwirt Walter Kapsreiter aus Ausham bei Fürstenzell bewirtschaftet vier Erdbeerfelder in der Region. Corona mache das Prozedere zwar heuer etwas umständlich, aber die süße Frucht mache sich bislang – trotz ein paar verregneter Tage – ganz gut. Weil es die nächsten Tage aber wieder feucht werden soll, sorgt er sich etwas: "Die Erdbeeren sollten jetzt so rasch wie möglich geerntet werden."

− mok