Fahrschüler fallen immer häufiger durch ihre Prüfungen – auch in Bayern. Im vergangenen Jahr musste jeder dritte Schüler die theoretische Fahrprüfung wiederholen. Das ist auch im Rottal so.
"Vor allem Gymnasiasten nehmen die Theorieprüfung auf die leichte Schulter", sagt Karl Freudenstein, Inhaber der Pfarrkirchner Fahrschule "Charly F". Seit etwa einem Jahr beobachtet er eine steigende Durchfallquote bei seinen Schützlingen – allerdings nur in der Theorie-Prüfung. Vielen würde erst bewusst, dass Arbeitsaufwand mit der Vorbereitung verbunden ist, wenn sie das erste Mal durchgefallen sind. "Aber zum Lernen fehlt ihnen die Motivation", weiß der 47-jährige Fahrschulbesitzer. "Und wozu auch schnell Auto fahren lernen, wenn man von Mama eh überall hinkutschiert wird?"
Trotzdem: Die Schüler sind nicht immer selbst Schuld, wenn sie durch die Prüfungen rasseln, betont Freudenstein. "Viele Jugendliche, vor allem Gymnasiasten, stehen in der Schule unter enormem Druck." Seit gut fünf Jahren spürt Freudenstein, dass viele Schüler gestresst sind. "Mit unübersichtlichen Situationen im Verkehr können sie kaum noch umgehen. Neben mir hat auch mal ein 17-jähriger Bub beim Fahren angefangen zu weinen, weil es ihm zu viel war", erzählt der 47-Jährige. Der Fahrlehrer findet deutliche Worte: "Fakt ist, dass von allen Seiten an den Jugendlichen gezerrt wird. Dann bleibt halt kaum noch Zeit, um sich auch noch auf die theoretische Fahrprüfung vorzubereiten."
− msn
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