Warnung eines Intensivpflegers
So viele Medikamente braucht ein Corona-Intensivpatient

14.11.2021 | Stand 21.09.2023, 21:09 Uhr

Mit diesem Bild geht der britische Intensivpfleger Dave Frocester in diesen Tagen viral. Es zeigt, wie viele Medikamente ein einzelner Corona-Intensivpatient braucht. −Foto: Screenshot Twitter Dave Frocester

Ein Foto geht derzeit auf Twitter viral. Es zeigt die Menge an Medikamenten, die ein einzelner Corona-Intensivpatient an einem Tag unter Umständen braucht.



Veröffentlicht hat das Bild der britische Intensivpfleger Dave Frocester. "Diese ganzen Medikamente braucht es, um einen Covid-Patienten für einen Tag auf der Intensivstation zu versorgen", erklärt Frocester auf Twitter.



Auch in Deutschland wird das Bild wahrgenommen. "Das ist sehr eindrücklich", zeigt sich der Christian Drosten auf Twitter von dem Foto erstaunt. In Bezug auf die Folgen und Nebenwirkungen der dargestellten Medikamente wünsche er sich dazu die Einschätzung eines Intensivmediziners in einer Talkshow.



Stefan Kluge, Vorstandsmitglied des Intensiv-Registers "Divi", sagte dazu dem Stern: Grundsätzlich seien auf dem Bild Medikamente zu sehen, die bei einem beatmeten Patienten auf der Intensivstation zum Einsatz kommen. Dazu zählen unter anderem Narkosemedikamente, Arzneien zur künstlichen Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit sowie Hilfsmittel, um den Kreislauf zu stabilisieren. Im Schnitt erhält ein beatmeter Covid-Patient laut Kluge rund 15 Medikamente.

Nebenwirkungen der Medikamente deutlich höher als bei Impfung

"Diejenigen, an die diese Botschaft geht, wissen wahrscheinlich gar nichts über die Nebenwirkungen und Folgen der Medikamente unten links und rechts im Bild", sagt Virologe Drosten. Auch Karl Lauterbach (SPD) erklärt: "Derjenige, dem die Impfung zu gefährlich erscheint, muss bei schwerer Infektion mit den langfristigen Nebenwirkungen all dieser Medikamente rechnen", so der Gesundheitspolitiker.

Das Nebenwirkungsrisiko der Covid-19-Medikation sei im Vergleich mit einer Corona-Impfung "deutlich" höher. Dazu kommen noch die Risiken der Beatmung und die Folgen der Corona-Erkrankung selbst. "Für uns Intensivmediziner ist es deswegen extrem unverständlich, dass sich so viele Menschen in Deutschland nicht impfen lassen", so Kluge.

− kse