München
Skandale: SPD fordert eidesstattliche Versicherung von Union

13.03.2021 | Stand 19.09.2023, 5:41 Uhr
Horst Arnold, SPD-Fraktionsvorsitzender im bayerischen Landtag, spricht. −Foto: Foto: Matthias Balk/dpa/Archivbild

Die Landtags-SPD fordert im Maskenskandal eidesstattliche Versicherungen von Unions- und Freie-Wähler-Abgeordneten. "Wenn es Union und Freie Wähler mit Aufklärung und Transparenz wirklich ernst meinen, dann müssen sie jetzt Nägel mit Köpfen machen. Das heißt konkret: eidesstaatliche Versicherungen, die bei Notariaten hinterlegt werden", sagte der Fraktionsvorsitzende Horst Arnold am Samstag in München.

Dabei müsse auch berücksichtigt werden, ob Abgeordnete durch gesellschaftliche Beteiligungen Vermögensvorteile erzielt hätten - nicht nur in Bezug auf die Beschaffung von Masken, sondern auch im Rahmen des gesamten Pandemiemanagements und der entsprechenden staatlichen Ankäufe.

Die Geschäfte einzelner Unionspolitiker mit Corona-Schutzmasken machen Schlagzeilen und zogen Rücktritte nach sich. Der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Nikolaus Löbel hat eingeräumt, dass seine Firma Provisionen von rund 250 000 Euro für das Vermitteln von Kaufverträgen für Corona-Schutzmasken erhalten hat. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob ein hinreichender Anfangsverdacht zum Einleiten eines Ermittlungsverfahrens gegeben ist. Gegen den Ex-CSU-Politiker Georg Nüßlein wird bereits wegen des Anfangsverdachts der Bestechlichkeit ermittelt.

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion gaben inzwischen eine Art Ehrenerklärung ab, mit der sie bestätigten, aus dem Kauf oder Verkauf von Medizinprodukten während der Corona-Pandemie keine finanziellen Vorteile erzielt zu haben - weder direkt noch über Gesellschaften.

"Solche "Ehrenerklärungen" sind nichts weiter als eine Alibi-Aktion, sie sind faktisch wertlos", kritisierte Arnold.

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