Passau
Skandal um Tebartz-van Elst: Ex-Uni-Kollege erschüttert

14.10.2013 | Stand 15.10.2013, 15:56 Uhr

Auch in Passau hat der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst Spuren hinterlassen: Vor gut zehn Jahren war er Professor an Theologischen Fakultät der Universität. In diesem August kam er nach Thyrnau, um dort den Gottesdienst "900 Jahre hl. Bernhard in Citeaux" zu feiern.  − Foto: Windpassinger

"Es ist erschütternd." Monsignore Peter Fonk, Professor für Theologische Ethik an der Universität Passau, findet klare Worte zum Skandal um Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst (53). Die 31 Millionen Euro Baukosten für dessen Limburger Bischofssitz, der Strafbefehl, die vielen Ungereimtheiten: "Die Entwicklung hat mich überrascht", sagt der Theologe. Überrascht deshalb, weil Tebartz-van Elst vor seiner Berufung als Weihbischof nach Münster an der Universität Passau tätig war – und bei Fonk einen Eindruck hinterließ, der so gar nicht zu dem des "Protz-Bischofs" passen will.

Ab 2002 hatte Tebartz-van Elst nach der Jahrtausendwende an der Uni Passau gearbeitet, war ab 2003 Professor für Pastoraltheologie und Liturgiewissenschaft, bis er ein Jahr später die Universität verließ. "Er war wissenschaftlich gut", beschreibt der Theologe Fonk seinen einstigen beruflichen Weggefährten; zudem sei er kommunikationsstark, hilfsbereit und freundlich gewesen. Jetzt steht Tebartz-van Elst in den Augen der Öffentlichkeit ganz anders da. "Die Vorwürfe sind belastend und erschütternd", macht Fonk klar, auch wenn man sich in Passau gut verstanden habe. "Erschütternd", das Wort benutzt er nicht nur einmal.

Abgezeichnet habe sich der Skandal um Prunk und Verschwendung in keiner Weise. Als Tebartz-van Elst 2003 als Weihbischof nach Münster berufen wurde, verfolgte man dies an der Fakultät in Passau dies mit einem lachenden und einem weinenden Auge, erklärt der Priester und Theologe Fonk. Lachend, weil es eine Ehre für die Fakultät gewesen sei, dass mit Tebartz einer aus ihren Reihen Bischof wird. Und weinend, weil man einen guten Kopf verloren haben.

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