Traunreut
Seen, Tiere, Künstler, Handwerksberufe – wie werden die Straßen heißen?

Über die vier Straßennamen für das Wohnbaugebiet "Stocket" entscheidet der Stadtrat am Dienstag ab 16 Uhr im k1

21.06.2021 | Stand 19.09.2023, 23:13 Uhr

Eine Baustelle am westlichen Stadtrand von Traunreut – hier mit Blick auf St. Georgen und Irsing – ist noch nicht in Sicht. Die Adressen der künftigen Hausbesitzer in der Wohnsiedlung "Stocket" sollen aber schon in der Stadtratssitzung am Dienstag festgelegt werden. −Foto: Gabi Rasch

In der Geschichte der Straßennamen hat es in den unterschiedlichen Epochen prägende Muster gegeben, nach denen Straßen benannt wurden. So gab es im Mittelalter in den größeren Städten meist zahlreiche kleine Gassen, in denen auch die Handwerkszunft gelebt hat. Dementsprechend wurden die Adressen nach den Handwerksberufen benannt. Dieses historische Muster bei der Vergabe der Straßennamen für das neue Wohnbaugebiet "Stocket" anzuwenden, könnte sich auch die Bayernpartei des Traunreuter Stadtrats vorstellen.

Der Vorschlag der Bayernpartei sowie die Namensvorschläge aller übrigen Fraktionen und Gruppierungen des Stadtrats wurden in der Sitzung des Hauptausschusses zunächst gesammelt und zur weiteren Beratung in die Fraktionen überwiesen. Eine Entscheidung soll in der Stadtratssitzung am Dienstag, 22. Juni, um 16 Uhr im k1 fallen.

Wie Bürgermeister Hans-Peter Dangschat (CSU) eingangs mitteilte, sei bei der Benennung der Straßennamen Eile geboten, weil die Hausnummern schon frühzeitig im Rahmen des förmlichen Verfahrens feststehen sollten. Eine Bürgerbefragung, wie Andrea Halswanter (CSU) anregte, sei deshalb aus zeitlichen Gründen nicht mehr möglich.

Die Vorschläge der Vertreter der Parteien und Gruppierungen reichten vom Künstler über Seen und Partnerstädte bis hin zu Frauennamen. So könne auf Vorschlag der Bürgerliste zum Beispiel eine Straße nach der ersten weiblichen Stadträtin benannt werden. "Alleen-Namen oder die vier hochkarätigen Künstler, die mit ihren Werken im Museum ,DASMAXIMUM‘ vertreten sind, würden sich auch anbieten", sagte Dritter Bürgermeister und Ortsheimatpfleger Johannes Danner (Bürgerliste). Durchaus denkbar wären nach Ansicht des Heimatpflegers aber auch die historischen Hofnamen der Bauern, die die Grundstücke für das Wohngebiet zur Verfügung gestellt hätten.

Nachdem sich das neue Wohnbaugebiet im Bereich des "Schneckenberges" befindet, schlug Helga Zembs von den Grünen Tiernamen vor. Michael Mollner (L!Z) regte an, an die Gemeinde- und Stadtväter zu erinnern, die wesentlich zum Aufbau der heute größten Stadt des Landkreises Traunstein beigetragen hätten. Der Vorschlag, die Straßen auf die Seen in der Region zu taufen, tauchte mehrfach auf. "Ob Künstler oder Seen, es sollte auf alle Fälle ein regionaler Bezug sein", erklärte Matthias Bauregger (FW). Insofern könnte sich die CSU auch vorstellen, die Nachbargemeinden wie Nußdorf oder Chieming mit ins Boot zu nehmen. Die Stadträte haben jetzt die Qual der Wahl, sich für vier Straßennamen zu entscheiden.

− ga