Traunstein
Schon eine kurze Ablenkung während der Fahrt reicht

Aktionswoche der Verkehrspolizei – Handy-Nutzer verwarnt – Lkw-Fahrer verursacht Unfall auf der A8

10.05.2021 | Stand 20.09.2023, 0:35 Uhr

Das Lesen von Handynachrichten bedeutet eine lange Blindfahrt, warnen Polizei und Verkehrsexperten. −Foto: dpa

Die Verkehrspolizei Traunstein hat in der vergangenen Woche (3. bis 9. Mai) eine Aktionswoche unter dem Titel "Ablenkung im Straßenverkehr/Mobiltelefon" durchgeführt.

Das Ziel war es, die Verkehrsteilnehmer dahin gehend zu sensibilisieren, dass auch eine kurzzeitige Ablenkung vom Verkehrsgeschehen zu einem erhöhten Unfallgeschehen beitragen kann. Unter den Begriff "Ablenkung" fielen Handlungen wie zum Beispiel das intensive Betrachten von Sehenswürdigkeiten, das "Gaffen" an Unfallstellen, das Aufheben heruntergefallener Gegenstände im Fahrzeug, die Beeinflussung des Fahrers durch Bei- oder Mitfahrer, das Bedienen eines Navigationsgerätes oder eben auch die Benutzung eines Mobiltelefons.

Wie konkret sich eine derartige Ablenkung auswirken kann und warum die Aktionswoche sehr wohl ihre Berechtigung hatte, zeigte ein Unfall am vergangenen Dienstag auf der Autobahn A8 bei Übersee. Gegen 17.10 Uhr wollte ein 46-jähriger Berufskraftfahrer aus der Tschechischen Republik, der mit einem Lkw-Anhänger-Zug in Richtung Österreich unterwegs war, seinen Fahrersitz verstellen. Die Aufmerksamkeit des Tschechen war nur kurz vom Straßenverkehr abgewandt. Dies genügte jedoch, so dass der Lkw-Anhänger-Zug vom rechten auf den linken Fahrstreifen abdriftete und dort mit einem BMW eines 55-jährigen Mannes aus Grassau kollidierte.

Schaden von mindestens 10.000 Euro

Bei dem Unfall wurde die gesamte Beifahrerseite des BMW in Mitleidenschaft gezogen. Allein der Schaden am BMW belief sich auf mindestens 10.000 Euro. Insgesamt haben die Beamten der Verkehrspolizeiinspektion Traunstein 34 Verkehrsteilnehmer angehalten und beanstandet. Je nach Sachlage wurden Verwarnungen ab einer Höhe von 35 Euro bis hin zu Bußgeldern in Höhe von 100 Euro ausgesprochen. Das Hauptaugenmerk der Beamten lag jedoch auf einem (er)klärenden Gespräch mit den Verkehrsteilnehmern, wobei sich das Gros der Personen einsichtig zeigte und Besserung gelobte.

"Somit wurden durch die Beamten in der Aktionswoche zwar nicht automatisch 34 Verkehrsunfälle verhindert, aber in 34 Fällen wurde die erhöhte Gefahr eines möglichen Verkehrsunfalls unterbunden", so Polizeihauptkommissar Christian Liebl von der Verkehrspolizei.

− red