München
Schnee und Glätte: Viele Unfälle in Bayern

09.12.2021 | Stand 21.09.2023, 2:53 Uhr
Ein Räumfahrzeug fährt auf der Autobahn A 3 nahe Bogen. −Foto: Foto: Armin Weigel/dpa

Schnee und Glätte haben in Bayern viele Autos ins Schleudern gebracht. Bei einem Unfall im Oberpfälzer Landkreis Cham ist ein 49 Jahre alter Mann am Donnerstag tödlich verunglückt. Wie die Polizei mitteilte, war er mit seinem Auto aus noch unbekannter Ursache auf der Bundesstraße 20 bei Arnschwang ins Schleudern geraten. Auf der Gegenfahrbahn prallte er demnach frontal gegen einen Sattelzug. Der Lkw-Fahrer blieb unverletzt. Zum Zeitpunkt des Unfalls habe es stark geschneit, die Straßen seien teilweise sehr glatt gewesen, berichtete die Feuerwehr.

Bei weiteren Unfällen in Bayern wurden mehrere Menschen verletzt. Vor allem in Franken und in Schwaben wurde die Polizei oft gerufen. "Seit gestern Mittag wurden in Mittelfranken 143 Unfälle gemeldet", sagte eine Sprecherin der Polizei in Nürnberg am Donnerstag. Die meisten davon endeten glimpflich.

Bei Feuchtwangen verlor demnach eine 24-Jährige in einer Kurve die Kontrolle über ihr Fahrzeug und rutschte in den Gegenverkehr. Dabei kam es zum Zusammenstoß mit dem Auto eines 42-Jährigen. Beide Fahrer wurden verletzt. In Hersbruck beschädigte ein Fahranfänger sein Auto beim Versuch, im Schnee zu driften. Laut Polizei prallte das Auto des 18-Jährigen gegen ein Verkehrszeichen. Der Schaden liege bei 6000 Euro.

Im schwäbischen Landkreis Dillingen registrierte die Polizei bis zum Donnerstagmorgen 17 Verkehrsunfälle. Dabei sei es größtenteils bei Blechschäden geblieben. Eine 49-Jährige blieb unverletzt, nachdem sie mit ihrem Auto gegen eine Hauswand in Blindheim gekracht war. In Sonderheim wurden zwei Menschen leicht verletzt, als eine 56-Jährige mit dem Auto auf einer glatten Straße in den Gegenverkehr geriet und dort mit dem Wagen eines 50-Jährigen zusammenprallte.

In Memmingen gelang es einem Fahrer eines Linienbusses auf der glatten Fahrbahn nicht, sein Fahrzeug an einer Haltestelle zu stoppen. Der Bus rutschte die leicht abschüssige Fahrbahn hinab und prallte frontal gegen einen Rohbau. Der Busfahrer wurde im Führerhaus eingeklemmt. Die Feuerwehr befreite ihn. Er und ein leicht verletzter Fahrgast kamen in Krankenhäuser.

In Oberfranken kippte ein Lastwagen mit Paketen auf der Autobahn 9 bei Selbitz um. Der Fahrer hatte am Mittwochabend auf schneeglatter Straße im Landkreis Hof die Kontrolle über das Fahrzeug verloren, teilte die Polizei mit. Er sei ins Schleudern geraten und in eine Böschung gefahren. Dann sei der Lastwagen umgekippt. Der 42-jährige Fahrer wurde bei dem Unfall nicht verletzt. Den Schaden schätzte die Polizei auf rund 120.000 Euro.

In Freilassing ging ein Zusammenstoß mit einem Schulbus glimpflich aus. Ein 18-Jähriger kam dort in einer Kurve bei winterlichen Verhältnissen mit seinem Auto ins Rutschen. Der Wagen kollidierte mit dem entgegenkommenden Schulbus. Glücklicherweise seien weder die Insassen des Schulbusses noch der Unfallverursacher verletzt worden, hieß es seitens der Polizei.

In Augsburg fuhr ein Senior besonders vorsichtig während es schneite. Der Mann sei mit seinem Wagen nur rund zehn Stundenkilometer schnell beziehungsweise langsam gefahren, berichtete ein Polizeisprecher. Den Grund dafür stellte eine Streife schnell fest: Auf dem Auto des Rentners waren noch Sommerreifen montiert. Den Beamten habe er dafür auch eine Begründung geliefert: Seine Winterreifen würden sich noch in Spanien befinden; sie seien noch nicht nach Deutschland geliefert worden. Deshalb sei er extra vorsichtig mit den Sommerreifen gefahren. Die Polizisten untersagten dem Mann die Weiterfahrt. Er müsse außerdem mit einem Bußgeld rechnen, hieß es.

Am Freitag soll es in Teilen Bayerns wieder schneien, wie der Deutsche Wetterdienst meldete. Die Temperaturen lägen dann zwischen minus 1 und plus 3 Grad. Der Samstag soll der Prognose nach nasskalt werden, mit etwas Schnee, Schneeregen und glatten Straßen.

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