Bad Reichenhall
"Schnapsidee" für die Predigtstuhlbahn

25.10.2017 | Stand 25.10.2017, 6:00 Uhr

Auf eine lange Historie kann der Gasthof Schroffen zurückblicken, der heute als Asylbewerberunterkunft dient . Er war unter anderem für seinen Schnaps bekannt. Weil die Brennrechte noch bestehen, soll die Herstellung wieder aufgenommen werden. − F.: Peter Schoeddert

Dass Max Aicher für seine Vorhaben brennt – zuletzt für die Idee eines Auentunnels als Reichenhaller Ortsumfahrung – bestreiten selbst seine Kritiker nicht. Nun will der Freilassinger Unternehmer dem "Brennen" im wahrsten Sinne des Wortes nachgehen – und die Schnapsbrenn-Tradition im ehemaligen Reichenhaller Gasthaus Schroffen wieder aufleben lassen.

Das Gebäude dient derzeit großteils als Flüchtlingsunterkunft. Die Räume, in denen künftig Hochprozentiges entstehen soll, befinden sich im Untergeschoss und waren bisher ungenutzt. Die Erlaubnis für die nötigen Umbauten hat der Reichenhaller Bauausschuss am Montag einstimmig erteilt.

Vermarktet werden soll der Schnaps von und mit der Predigtstuhlbahn, deren Talstation am Fuße des Schroffens liegt und die Aicher ebenfalls gehört. Bahn-Geschäftsführer Andreas Hallweger erklärt die Idee: "Es war ganz einfach so, dass auf dem Schroffen nach wie vor ein Hausbrennrecht von 300 Litern besteht. Das würde aber 2018/19 verfallen, wenn es nicht wieder aufgenommen wird. Und da wär’s natürlich schad’ drum", habe Max Aicher befunden.

So sei eins zum anderen gekommen – schließlich setze die Predigtstuhlbahn in ihrem Konzept auch auf ein kulinarisches Erlebnis, erläutert Hallweger. Den Betrieb der Brennerei soll daher auch das Team der Predigtstuhlbahn stemmen. Geplant sind maximal 300 Liter Schnaps pro Jahr. "Wenn‘s so viel wird", wie Hallweger sagt. "Wir werden sicher nicht dem Salz und der Reber-Schokolade den Rang als ,die‘ Reichenhaller Produkte streitig machen", fügt er mit einem Schmunzeln an. Wie viel sich Aicher dieses Projekt kosten lässt, wollte der Geschäftsführer nicht verraten – nur so viel: "Wir haben da gern Geld in die Hand genommen."

Dieses Engagement begrüßten die Mitglieder des Bauausschusses. Martin Schoberth (CSU) äußerte in jedem Fall bereits seine Freude darüber, dass es bald "ein Reichenhaller Vorzeigeprodukt mehr gibt und man einen Schroffen-Enzianschnaps genießen kann". Fuchs widersprach ihm da spaßeshalber: "Enzianschnaps genießen? Brrrrr", urteilte er zur Erheiterung der Gremiumskollegen.

− jag

Mehr dazu lesen Sie in der Ausgabe vom 25. Oktober im Reichenhaller Tagblatt/Freilassinger Anzeiger.