Bad Reichenhall
Schauspieler David Zimmerschied: "Eine extreme Verantwortung"

09.11.2019 | Stand 21.09.2023, 7:04 Uhr

Andrea Hailer von "soulkino" machte den Besuch von David Zimmerschied (links) in Bad Reichenhall möglich. Park-Kino-Betreiber Josef Loibl freute sich über eine gelungene Matinee. −Foto: Hans-Joachim Bittner

An diesem Samstag jährt sich nicht nur der Mauerfall, sondern auch die "Reichspogromnacht" von 1938. Für die Park-Kino-Betreiber Josef Loibl und Max Berger in Bad Reichenhall (Landkreis Berchtesgadener Land) Grund genug, Johann Georg Elser posthum zu würdigen, der ein Jahr später, am 8. November 1939, ein gescheitertes Hitler-Attentat im Münchner Bürgerbräukeller durchführte.

2014 verfilmte Regisseur Oliver Hirschbiegel die Geschichte unter dem Titel "Elser – Er hätte die Welt verändert" mit Hauptdarsteller Christian Friedel. Zur Sondervorstellung in Reichenhall kam Schauspieler David Zimmerschied, um mit den Kino-Besuchern nach der Vorführung ein lebhaftes Publikumsgespräch zu führen. Der 35-jährige Zimmerschied spielt Elsers Freund Josef Schurr. Die Heimatzeitung konnte am Rande der Veranstaltung im Park-Kino mit David Zimmerschied sprechen.

"Das Problem ist in der Tat, dass Georg Elser nicht jene Aufmerksamkeit erhielt, die er verdient gehabt hätte", sagt Zimmerschied im Interview. Elser sei "ein sehr atypischer Attentäter" gewesen, "auch weil er wohl kein sehr politischer Mensch war". Aus seiner Sicht habe Elser "Verantwortung und Zivilcourage" gezeigt.

Zimmerschied liegt das Erzählen "relevanter Geschichten" sehr am Herzen, erklärt er weiter. Auf "Elser" habe er sich mich intensiv mit einem Buch von Primo Levi vorbereitet, einem italienischen Schriftsteller und Chemiker, der das KZ Auschwitz überlebte. "Als Schauspieler solcher Themen habe ich eine extreme Verantwortung, vor allem jenen Menschen gegenüber, die das tatsächlich erlebten."

Dass er Schauspieler werden wollte, wusste Zimmerschied schon mit zwölf Jahren. "Es war und ist ein Geschenk. Nach zehn Jahren brauchte ich die normale Schule nicht mehr, ich ging auf die Schauspielschule. Diesen Schritt habe ich nie bereut."

− bit

Das gesamte Interview lesen Sie im Reichenhaller Tagblatt/Freilassinger Anzeiger am Samstag, 9. November.