Mit ihren komplexen Schmuckstücken sticht die Rottalerin Bettina Dittlmann bei der Ausstellung "Danner Preis 2020 – 100 Jahre Danner-Stiftung" in der Münchner Pinakothek der Moderne heraus.
Ausgerechnet beim wichtigsten Exponat versagt die knallige Ausstellungsarchitektur in Rottönen. Ein bisschen zumindest. Denn die mit dem Hauptpreis 2020 gekrönte korallenrote Brosche "Wohin" der gebürtigen Passauerin und Wahl-Rottalerin Bettina Dittlmann liegt in einer flachen gläsernen Vitrine auf pinkrot-farbigem Untergrund. Das beißt sich. Aber sonst gibt’s an der Ausstellung "Danner Preis 2020 – 100 Jahre Danner-Stiftung" in der Neuen Sammlung in der Münchner Pinakothek der Moderne nicht viel auszusetzen. Nicht einmal, dass sich auch die krachigen Farben der schier allmächtig wirkenden Stelen in leuchtendem Magenta und Neon-Orange eigentlich beißen.
Das ist gewagt – aber Absicht und Trend. Diese wuchtigen Kantsäulen potemkinscher Natur ohne tragende Funktion machen aus dem normalerweise schwer zu bespielenden "White Cube" mit künstlichem Oberlicht im Erdgeschoss einen schönen Raum mit verschiedenen Zonen. In dem sich die präsentierten heterogenen Stücke besten Kunsthandwerks ganz anständig zeigen lassen. Darunter sind schließlich riesige kugelige keramische Vasen etwa von Christiane Wilhelm, ein erstaunlich dekorativer goldener Tabernakel aus der Frühzeit des Schmuckpapstes Hermann Jünger (1928–2005), eine Silberkanne (1952) von Henning Koppel oder eine Glasskulptur (1991) der Studioglas-Begründer Libensky/Brychtová.
