Ab 7. November im Kino
Roland Emmerichs "Midway" – Mehr als ein Kriegsfilm + Trailer

05.11.2019 | Stand 05.11.2019, 10:38 Uhr

Vergeblich versucht der Pilot Richard "Dick" Best ("Deadpool"-Darsteller Ed Skrein) seine Frau Ann Best (Mandy Moore) zurück in die USA schicken. Sie weigert sich, zu gehen. Der Film berichtet von jener Schlacht, die 1942 für die US-Amerikaner die Wende im Krieg gegen Japan brachte. −Foto: Universum Film

Auch wenn sich der Film "Midway – Für die Freiheit" mit einer Schlacht befasst, die über 80 Jahre her ist: Einen modernen Kriegsfilm zu machen, birgt immer auch die Gefahr, in blinden Patriotismus zu verfallen oder die Geschichte so zu verfälschen, dass sie mit den wahren Ereignissen kaum noch etwas zu tun hat. Regisseur Roland Emmerich war sich dieser Gefahr bewusst. Ein ganzes Heer an Historikern und Militärexperten stand ihm während der Dreharbeiten zur Seite, erzählte der gebürtige Stuttgarter. Er habe so authentisch wie möglich von den Geschehnissen erzählen wollen – von einer Schlacht, die im Frühling 1942 die Wende brachte im Pazifikkrieg zwischen Japan und den USA.



Zwar konzentriert sich Emmerich besonders auf die Zeit zwischen dem 4. und dem 7. Juni 1942, als die Schlacht um die Midway-Inseln (etwa in der Mitte zwischen Kalifornien und Japan) zu Wasser und in der Luft gefochten wurde. Sein Film führt aber zu diesem Moment hin, indem er zuerst den japanischen Angriff auf den Hafen Pearl Harbor auf Hawaii zeigt und später die Vergeltung der USA, während der Marinenachrichtendienst daran arbeitet, herauszufinden, was die Japaner als nächstes vorhaben.

"Midway" beginnt in Japan, einige Jahre vor Pearl Harbor. Den US-Marinenachrichtenoffizier Edwin T. Layton (Patrick Wilson) und den japanischen Admiral Isoroku Yamamoto (Etsushi Toyokawa) treibt die Sorge um, dass der Konflikt zwischen den Ländern eskalieren und Japan in eine Ecke drängen könnte, sodass dem Land nur eine militärische Antwort bliebe. Diese Antwort folgt am 7. Dezember 1941, als die japanische Luftwaffe fast die gesamte US-Flotte im Hafen von Pearl Harbor versenkt. Am Tag darauf erklären die USA Japan den Krieg.

Regisseur Emmerich hat für seinen Film ein namhaftes Ensemble versammelt. Ed Skrein ("Deadpool") spielt Richard "Dick" Best, jenen Sturzbomber-Piloten, der seine Fliegerstaffel in der Schlacht um Midway zum Angriff auf die japanischen Flugzeugträger führte. In Nebenrollen brillieren Dennis Quaid als Vizeadmiral William "Bull" Halsey und Woody Harrelson als Flottenadmiral Chester Nimitz. Bevor Nimitz zehn Tage nach Pearl Harbor zum Oberkommandierenden der Pazifikflotte berufen wird, erklärt er noch, dass er den armen Kerl, der diesen Job übernehmen muss, nicht beneidet. Seine Aufgabe ist es, Japanern den Gegenschlag zu versetzen.

"Midway" funktioniert als Actionspektakel, aber auch als Schauspielerduell, etwa, wenn der Film zeigt, welche Hindernisse es damals auf der Befehlsebene gab. Hoch anrechnen muss man Roland Emmerich und seinem Drehbuchautor Wes Tooke, dass sie nur selten in Hurra-Patriotismus verfallen und die kulturellen Eigenheiten der Japaner so gut wie möglich darstellen. Entsprechend ist der Film nicht nur den amerikanischen, sondern auch den japanischen Soldaten gewidmet, die auf See ihr Leben ließen.

Jasmin Herzog

•Regie: USA 2016, Roland Emmerich, mit Woody Harrelson, Luke Evans, Ed Skrein, 139 Minuten, frei ab 16 Jahren
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