Bodenmais
Robert Hermann (65) und seine Diskothek "Platzl": "Ich mach’s, solange ich lebe!"

04.06.2018 | Stand 21.09.2023, 4:14 Uhr

Robert Hermann, Diskotheken-Pionier, hat auch seine zweite Frau Lotte in seiner Kultdisco kennengelernt. −Fs.: Wolf (2)/Hermann

Ans Aufhören denkt der 65-Jährige keineswegs. "Da hängt mein Herzblut dran", sagt Robert Hermann, die Diskothek "Platzl" ist sein Leben. Seit 50 Jahren gibt es sie. 1968 hat der "Platzl-Robert", wie er von den Einheimischen genannt wird, mit seinem vor zehn Jahren verstorbenen Bruder Erhard "Fritz" Hermann, der später den "Dorfstadl" führte, das Tanzlokal im Geißgäßchen am Marktplatz eröffnet.

Die Hermanns stammen aus Waldmünchen. Dort hatte die Wirtsfamilie ein Hotel. "Da habe ich bei meinem Bruder das Kellnern gelernt", erzählt Robert Hermann. 1967 zog es Erhard Hermann nach Bodenmais. Robert ging mit ihm. "Wir kauften eine Pension im Amselweg mit 54 Betten.

Nur ein Jahr später, 1968, kauften die Hermanns das heutige "Platzl-Haus" im Geißgäßchen. Das "Platzl" war geboren. "Wir waren die erste richtige Diskothek im Bayerischen Wald, da gab es nichts Vergleichbares", erinnert sich der "Platzl-Robert" mit ein bisschen Stolz.

Von Mittwoch bis Sonntag stand immer Livemusik auf dem Programm. "Wir hatten Bands da, die spielten Songs der Beatles, der Rolling Stones und von Creedence Clearwater Revival. Das war revolutionär, damals wurde man von vielen ja schon schief angeschaut, nur weil man lange Haare hatte", erzählt Hermann.

"In der Feriensaison von Juni bis September war jeden Tag die Bude brechend voll, das war ein Schlaraffenland für alle Jungs und Mädels, die auf der Suche waren", sagt Robert Hermann mit einem Augenzwinkern.

− bb

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