Burgkirchen/Alz
"Robert" brachte immer alle wohlbehalten heim

Das alte Drehleiter-Fahrzeug der Burgkirchner Wehr erzählt aus seinem abenteuerlichen Leben

12.02.2021 | Stand 20.09.2023, 2:58 Uhr

Die drei Drehleiter-Fahrzeuge, die bei der Freiwilligen Feuerwehr Burgkirchen bisher im Einsatz waren oder sind, stehen hier auf dem Rathausplatz. Links "Andreas", das erste Fahrzeug, in der Mitte das neue Fahrzeug und rechts "Robert", der 30 Dienstjahre auf den Achsen hat. −Foto: FFW

Die Freiwillige Feuerwehr Burgkirchen/Alz ist seit einem halben Jahr stolzer Besitzer eines neuen Drehleiter-Fahrzeugs. Die Mannschaft ist mit dem Gerät sehr zufrieden. Das Jahr der Anschaffung (2020) nimmt in der Feuerwehr-Chronik einen besonderen Platz ein. Denn solche Fahrzeuge mit einem Kaufpreis von weit über einer halben Million Euro werden nicht alle paar Jahre angeschafft, sondern erst nach Jahrzehnten ersetzt.

So war das Vorgänger-Fahrzeug exakt 30 Jahre lang im Dienst. Und ganz zu Ende ist dieses Kapitel in der Feuerwehr-Chronik noch nicht, denn die Gemeinde verleiht die voll funktionsfähige Drehleiter gegen Gebühr und betritt damit im Landkreis Neuland. Derzeit ist die alte Drehleiter an die Werkfeuerwehr Gendorf verliehen, die sie als Ersatz für einen Hubsteiger braucht, der sich in Reparatur befindet.

Bei der Freiwilligen Feuerwehr Burgkirchen ist es üblich, für Fahrzeuge einen Paten zu suchen. So wurde das Drehleiter-Fahrzeug vor über 30 Jahren auf den Namen Robert getauft, weil der damalige Bürgermeister Robert Obermaier die Patenschaft übernommen hatte.

"Robert" könnte aus seiner 30-jährigen Dienstzeit spannende Geschichten, aber auch Anekdoten erzählen. Zur Nachbargemeinde Halsbach hat "Robert" eine besondere Verbindung, denn sein erster und letzter Einsatz fand dort statt.

In seinen ersten Dienstjahren sah "Robert" mehr Brände als in seinen letzten Jahren. Vor drei Jahrzehnten waren drei bis vier Großbrände pro Jahr im Landkreis normal, vor allem auf Bauernhöfen. Mittlerweile gibt es allenfalls einen Großbrand im Jahr. Das ist auf den Wandel in der Landwirtschaft zurückzuführen.

Einer der gefährlichsten Einsätze war vor nahezu 20 Jahren der Brand im Hotel Glöcklhofer in Burghausen mit gewaltiger Hitze. Und die Feuerwehrleute wussten nicht genau, was da alles brennt. So war die Möglichkeit einer Gasexplosion nicht auszuschließen. Nicht minder gefährlich war der Einsatz im Werk Gendorf nach der Explosion auf dem Gelände der Firma Dyneon vor gut 20 Jahren. Auch damals konnten die Feuerwehrleute im Einsatz mögliche Folgeschäden nicht abschätzen.

Harmlos waren dagegen Tierrettungen wie Katzen, die sich nicht mehr vom Baum oder vom Dach wagten, oder aus Haushalten entflogene Vögel. Wie auch immer, "Robert" brachte seine Besatzung jedes Mal wohlbehalten zurück ins Gerätehaus.

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