Vilshofen
Rinderherde an der B8: Darum grasen alle Tiere in eine Richtung

18.09.2019 | Stand 20.09.2023, 3:27 Uhr

Wie von unsichtbaren Fäden gezogen wandern 30 Kühe über die Weide - alle in der selben Richtung. Dieses auffällige Bild bietet sich täglich allen Vorbeikommenden an der B8 bei Hausbach nahe Sandbach im Landkreis Passau. −Foto: Rücker

Wie von unsichtbaren Fäden gezogen wandern 30 Kühe über die Weide - alle in derselben Richtung. Dieses auffällige Bild bietet sich täglich allen Vorbeikommenden an der B8 bei Hausbach nahe Sandbach im Landkreis Passau. Warum grasen sich die Tiere nicht kreuz und quer durch die Wiese sondern quasi im Gleichschritt? Diese Frage hat auch schon Wissenschaftler beschäftigt. Sonnenstand und Windrichtung wurden vermutet, ebenso das Erdmagnetfeld. Ein eindeutiges Ergebnis steht bislang aus.

Der Besitzer der Hausbacher Kühe hat eine ganz andere Erklärung. "Kühe sind faul. Sie nehmen den einfachsten Weg. Und sie sind Herdentiere", sagt Martin Allmannsberger (27) aus Holzham bei Fürstenzell. Am Hang verlaufe der einfachste Weg nun mal quer und nicht bergauf oder bergab: "Die Leitkuh gibt die Richtung vor und die anderen laufen ihr dann nach." Der Juniorchef des Charolais-Hofs Allmannsberger hält über 400 Tiere dieser alten französischen Rinderrasse, die an insgesamt 19 Standorten grasen. Einige davon sind schon 16 Jahre alt und der Agrarbetriebswirt weiß: "Rinder sind echte Gewohnheitstiere. Sie gehen die Weide täglich mehrmals ab und haben jeden Tag denselben Ablauf. Man kann die Uhr danach stellen. Mittags, wenn ich zu ihnen komme, sind sie immer unten an der Tränke."

Die 30 Kühe bei Hausbach sind allesamt drei Jahre alt. Sie werden im Winter im riesigen Stroh-Laufstall des Hofs ihr erstes Kalb zur Welt bringen. Die folgenden Jahre werden sie von Frühling bis Spätherbst in Mutterkuhherden auf anderen Weiden grasen, sagt Martin Allmannsberger, der sein Prinzip der Tierhaltung auch auf der hofeigenen Homepage vorstellt.

− heb