Engelsberg/Landkreis Traunstein
Revierförster zum Waldsterben in Region: "Noch kann man etwas tun"

05.10.2019 | Stand 19.09.2023, 6:14 Uhr

Kahlschlag im Eiglwald: Der Borkenkäfer hat im vergangenen und in diesem Jahr dramatische Schäden hinterlassen. Käferlöcher wie diese sind für den Revierförster Helmut Gattinger keine Seltenheit mehr. −Fotos: Frei

Der Eiglwald zwischen den Gemeinden Engelsberg und Oberneukirchen ist einer der größten Wälder im nördlichen Landkreis Traunstein. Fichten und Kiefern prägen den Forst. Und mittlerweile viele Lichtungen. Alle paar Hundert Meter tun sich Löcher im Wald auf. "Die meisten dieser Käferlöcher sind vergangenes Jahr und heuer entstanden", sagt Helmut Gattinger, Revierförster im nördlichen Landkreis. Die Schlagzeilen, die Deutschland derzeit beherrschen, lassen sich auch im nördlichen Landkreis ablesen: "Der Wald stirbt."

Noch Anfang August hatte der Förster die Menge an Käferholz in seinen sich auf insgesamt 6700 Hektar erstreckenden Wäldern im Revier auf 5000 Festmeter geschätzt. "Das war schon deutlich mehr als bei den anderen Kollegen im Landkreis Traunstein – alle weiter südlich." Ab Mitte August zeigte sich, dass das Ausmaß des Befalls mehr als doppelt so groß war: 10.000 bis 15.000 Festmeter Käferholz mussten im regenärmeren nördlichen Landkreis eingeschlagen, abtransportiert und für einen geringeren Preis verkauft werden.

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Eine bessere Durchmischung und Stufung der Bäume ist für den Förster der wichtigste Schritt hin zu einem gesunden Wald. Ein durchgestufter Wald mit jungen und alten Bäumen bietet nicht nur mehr Schutz. "Ich hoffe, dass die Politik hinter dem Wald steht und die Waldbesitzer unterstützt." Dass etwas getan werden muss, zeige sich derzeit drastisch in Franken und in Niederbayern, wo die Fichten massenhaft absterben. Gattinger ist überzeugt: "Wir haben jetzt noch die Möglichkeit, planmäßig etwas gegen das Sterben des Waldes zu tun."
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