Die Stadt Bad Reichenhall ist gegen das geplante Wasserkraftwerk zwischen Unken und Schneizlreuth (Landkreis Berchtesgadener Land). Dafür sprach sich der Stadtrat am Dienstag mehrheitlich aus und beauftragte die Verwaltung, eine "insgesamt ablehnende Stellungnahme" auszuarbeiten und ans Landratsamt zu schicken.
"Kaum" betroffen von dem Vorhaben hatte die Verwaltung die Stadt Bad Reichenhall noch in der Novembersitzung gesehen. Sie war damit auf Widerstand bei einem Großteil der Stadträte gestoßen, die den aus ihrer Sicht zu großen Eingriff in die Natur ablehnten (wir berichteten). Am Dienstag stand die Stellungnahme zum Vorhaben in der Nachbargemeinde erneut auf der Tagesordnung.
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Die Verwaltung hatte in ihrer Sitzungsvorlage zusammengefasst, welche Argumente die Stadträte gegen das Ausleitungskraftwerk an der Saalach aufgeführt hatten. Darin heißt es unter anderem: "Die natürliche Eigenart der Landschaft und ihr Erholungswert werden durch die geplante Wasserkraftanlage und die dafür erforderlichen baulichen Anlagen und Maßnahmen erheblich beeinträchtigt." Michael Nürbauer (Bürgerliste-Grüne), der sich mit Argumenten gegen das Kraftwerk maßgeblich eingebracht hatte, lobte den neuen Vorschlag der Verwaltung. Auch Fritz Grübl (FWG) fand "spitze", dass nun "alles drin ist, was Angst und Bange machen würde". Das Kraftwerk würde einen Eingriff in eine Landschaft bedeuten, "die für Reichenhall genauso wichtig ist wie für Schneizlreuth", fand er.
Anders sah das sein Fraktionskollege Friedrich Hötzendorfer. Die Vorlage sei ein "Zusammenquillen von Bedenken", die nebensächlich seien. "Die Welt brennt und wir machen uns Sorgen um Wanderwege", sagte er und bezog sich auf Aussagen von Greta Thunberg und der Bundesvorsitzenden der Grünen, Annalena Baerbock, zu Klimawandel und Energiewende. "Im Norden sollen Windräder entsehen, in Nordbayern Stromtrassen, nur nichts hier bei uns, das ist purer Egoismus."
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