Südostbayern
Privatschulen werden in Nieder- und Oberbayern immer beliebter

20.08.2019 | Stand 19.09.2023, 20:55 Uhr

Weniger Frontalunterricht soll es an vielen privaten Schulen wie Montessori- oder Waldorfschulen geben, dafür mehr individuelle Förderung. In den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil an Privatschülern im Freistaat leicht und die Anzahl an Privatschulen sogar deutlich gestiegen. −Foto: dpa

Ein besonderes pädagogisches Konzept, bessere Förderung oder doch der Wunsch, dass der Nachwuchs nicht mit den vermeintlich schlechteren Schülern auf die Regelschule geht: Eltern haben viele Gründe, ihre Kinder auf Privatschulen zu schicken. Im Freistaat und auch in Nieder- und Oberbayern werden diese immer beliebter, wie Zahlen belegen.

Obwohl sie selbst auf eine private Schule gegangen ist, kritisiert die stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Elternverbandes Henrike Paede, dass Privatschulen für die seien, die es sich leisten können und wollen. Ausgewogenheit? Komme da oft zu kurz. Ganz anders sieht man die Sache natürlich an den Privatschulen selbst - ob Montessori, Waldorf, Elite-Internat oder kirchlich. Aus finanziellen Gründen werde schon mal niemand abgelehnt, heißt es von dort.

Trotzdem: Der Besuch einer Montessori-Schule kann mehr als 300 Euro kosten, am Internat Schloss Stein im Landkreis Traunstein zahlen Eltern weit über 3000 Euro - pro Monat. Dafür würden ihre Kinder besser gefördert, seien keinem Leistungsdruck ausgesetzt oder bekämen die Möglichkeit, Geborgenheit und Glaube zu erfahren.

So oder so: Privatschulen werden im Freistaat immer beliebter. Im Schuljahr 2018/19 registrierte das Bayerische Landesamt für Statistik in Oberbayern 56.112 Schüler an 227 allgemeinbildenden Privatschulen - also privaten Grund-, Mittel- und Realschulen sowie Gymnasien und Schulen des Zweiten Bildungswegs. Das entspricht 12,3 Prozent der oberbayerischen Schüler. Vor zehn Jahren waren es noch 53.493 Schüler an 193 Privatschulen - 11,3 Prozent. Sogar in absoluten Zahlen ist das ein Anstieg - trotz des demografischen Wandels. In Niederbayern gingen heuer 15.448 Schüler auf 54 Privatschulen, also 13,4 Prozent. Ende der Nullerjahre waren es 18.214 Schüler an 49 Privatschulen - 13,2 Prozent.

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