Die lange Zeit des Wartens ist vorbei: Der Postsaal öffnet seine Pforten wieder für Besucher. Und wer könnte besser geeignet sein, den kulturellen Stillstand in Trostberg zu beenden und den Kultursommer einzuläuten als Stephan Zinner, gebürtiger Trostberger und "Hauskabarettist" im Postsaal?
Gemeinsam mit Stefan Leonhardsberger, der vielen durch seinen legendären "Billi Jean-Liederabend" ein Begriff ist, liest er am Donnerstag, 10. Juni, ab 20 Uhr unter dem Titel "Kaffee und Bier" Texte von bayerischen und österreichischen Autoren, die mal heiter, mal wolkig, laut oder leise daherkommen.
Wie 95 Prozent der Österreicher schätzt Stefan Leonhardsberger, geboren in Freistadt im Unteren Mühlviertel, das Kaffeehaus, insbesondere das wienerische, als Institution besonderer Art, die mit keiner in der Welt zu vergleichen ist. Und wie 95 Prozent der Bayern schätzt Stephan Zinner, geboren in Trostberg im hinteren Chiemgau, das Wirtshaus, insbesondere das münchnerische, ebenfalls als einen ganz besonderen Ort. Beide Orte haben Literaten, Komponisten, Freidenker und Philosophen inspiriert, geprägt und verändert. In "Kaffee und Bier" lesen die beiden Schauspieler und Kabarettisten Texte von eben diesen Damen und Herren – auf der österreichischen Seite unter anderem Karl Kraus, Arthur Schnitzler, Joseph Roth, Egon Fridell und Anton Kuh. Auf der bayerischen Seite sind Oskar Maria Graf, Joachim Ringlnatz, Gerhard Polt, Frank Wedekind und Karl Valentin vertreten. Wie es die Auswahl zeigt, kann es heiter, wolkig, laut und leise werden – alles in allem eine österreichisch-bayerische Melange, mit der ein Versuch unternommen wird, die Eigenheiten, oder vielleicht sogar die Gemeinsamkeiten dieser beiden "Volksstämme" zu beleuchten. Stefan Leonhardsberger und Stephan Zinner werden musikalisch auf älteres Liedgut zurückgreifen, aber auch extra für den Abend komponierte Lieder zum Besten geben.
Ob Negativtest nötig ist, steht kurz vorher fest
Karten können im Kulturamt der Stadt vorbestellt werden, Tel. 08621/801118 oder 801139. Getränke und kleinere Speisen können eine Stunde vor Beginn, ab 19 Uhr, beim Postsaal-Wirt bestellt und auf dem mit gemütlichen Sitzgelegenheiten ausgestatteten Postsaal-Vorplatz verzehrt werden. Möglicherweise müssen die Besucher ein negatives Corona-Testergebnis vorweisen. Diese Notwendigkeit hängt vom Verlauf der Inzidenzwerte ab und steht aktuell noch nicht fest. Nähere Infos dazu gibt es im Vorfeld der Veranstaltung in der Heimatzeitung und auf der Homepage der Stadt unter www.stadt-trostberg.de/ postsaal. Bei vollständig geimpften (zweite Imfpung bis 26. Mai) sowie genesenen Personen entfällt die Testpflicht. Wer keinen Nachweis über Impfung oder Genesung vorweisen kann, sollte sich nur eine Eintrittskarten kaufen, wenn er oder sie bereit ist, sich testen zu lassen. Denn, so der Hinweis des Kulturamtes, "sollte der Nachweis über ein negatives Ergebnis aufgrund der Höhe der Inzidenz tatsächlich notwendig werden, ist das Vorzeigen dieses Nachweises Voraussetzung für den Zutritt zum Postsaal".
− red
