Forsthart
Pfarrei nimmt Abschied von Pfarrer Egger

13.02.2022 | Stand 21.09.2023, 2:36 Uhr

Das Requiem für Pfarrer BGR Otto Egger zelebrierten (von links) Domvikar und Studentenpfarrer Andreas Erndl, Pfarrer Alfred Binder, Pfarrer Adolf Ortmeier und Pfarrer Gotthard Weiß. −Fotos: Brumm

Im Priestergrab im Schatten der St.-Markus-Kirche in seinem Geburtsort Thurmansbang ist der unlängst verstorbene Pfarrer i. R. Otto Egger am Mittwoch zur letzten Ruhe gebettet worden. Dekan Heinrich Blömecke, Generalvikar Josef Ederer und Pater Josephraj würdigten das seelsorgerische Wirken des Bischöflich Geistlichen Rates. Im Blumenmeer am offenen Grab sah man auch Kränze der Gemeinde und des Pfarrverbandes Künzing-Wallerdorf-Forsthart.

Am Samstagvormittag wurde in der St.-Michael-Kirche in Forsthart Abschied von dem hoch geschätzten Geistlichen genommen. Die Beliebtheit und das große Ansehen, welches Pfarrer Egger in seiner Wahlheimat genoss, zeigte sich bei dem feierlichen Requiem an den zahlreichen Besuchern und den lobenden Nachrufen.

Ortspfarrer Alfred Binder zelebrierte die Gedenkstunde. Ihm zur Seite standen Stiftspropst i. R. Wilhelm Probst, Domvikar und Studentenpfarrer Andreas Erndl, Pfarrer Gotthard Weiß aus Hofkirchen und Adolf Ortmeier, Pfarrer aus Eichendorf und Prodekan von Pfarrkirchen. Pastoralreferent Rudolf Leimpek trug Lesung und Fürbitten vor. Neben Eggers treuer Haushälterin, Elfriede Vogl, Familien- und Pfarrangehörigen sowie Freunden und Bekannten erwiesen Bürgermeister Siegfried Lobmeier, Mitglieder der kirchlichen Gremien, katholische Vereine sowie die Feuerwehren Künzing, Wallerdorf und Forsthart dem Verstorbenen die letzte Ehre.

Pfarrer Alfred Binder würdigte Pfarrer Otto Egger nach einem Rückblick auf dessen bewegtes Leben als "Priester in unserer Mitte, der den Dialog mit den Menschen suchte". Zielstrebigkeit, Zuverlässigkeit, Offenheit, Präzision, Fröhlichkeit und nicht zuletzt sein einzigartiger Humor machten den beliebten Priester unverwechselbar. Pfarrer Binder dankte dem Verstorbenen für "den gemeinsam gegangenen Weg und dessen glaubwürdiges Zeugnis der Menschenfreude in unserer Mitte".

Im Vorfeld hatten alle aktiven und ehemaligen Ministranten der Pfarrei Forsthart gebeten, dem Requiem beiwohnen zu dürfen. Die Jugendlichen wollten damit ihren Dank für ein jahrelanges harmonisches Miteinander mit dem Verstorbenen zum Ausdruck bringen. Die Pandemie und die damit verbundenen Quarantäneverordnungen hatten jedoch wieder einmal andere Pläne: Nur ein Teil der Ministrantenschar war letztendlich präsent. Mit einem Nachruf, verfasst von der ehemaligen Oberministrantin Eva Heringlehner und vorgetragen von einer Mitstreiterin, erinnerten die "Minis" an die für sie prägende Zeit.

Für die Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Inge Schönhofer, Maria Bauer und Peter Stöckl hat der Verstorbene "viele bleibende Eindrücke hinterlassen". Seine beispielgebende Hilfsbereitschaft, seine freundliche, ruhige Art und seine Geselligkeit werden allen, die ihn kannten, unvergessen bleiben, ist sich das Führungstrio sicher. Ohne seine eigene Person je ins Rampenlicht zu stellen, war Pfarrer Egger zur Stelle, wann immer er gebraucht wurde. In den Jahren der Vakanz 2009/10 seien der Verstorbene und Stiftspropst i. R. Wilhelm Probst eine unverzichtbare Stütze in allen kirchlichen und seelsorgerischen Belangen gewesen. Nicht nur in schwierigen Zeiten galt Pfarrer Egger als kluger und ehrlicher Berater.

Bürgermeister Siegfried Lobmeier beteuerte, die Gemeinde Künzing habe dem Ehrenringträger Otto Egger viel zu verdanken. Dass der Verstorbene nach Eintritt in den Ruhestand mit großer Demut weiterhin viele Pflichten erfüllte, sei alles andere als selbstverständlich, betonte das Gemeindeoberhaupt. Lobmeier erinnerte an den Juli 2020, als Egger in der St.-Michael-Kirche seinen 85. Geburtstag und sein 60-jähriges Priesterjubiläum feierte.

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes hatten Regionalkantor Claus Kuhn und seine Gattin Ingrid ganz bewusst mit ruhigen, heiteren und melodiösen Stücken auf den Geschmack von Pfarrer Egger abgestimmt. Der zwölfköpfige Chor – mit ausreichend Platz auf der ausladenden Empore – setzte sich aus Mitgliedern des Künzinger Severins-Chores und des Singkreises St. Michael Forsthart zusammen. Die Sängerinnen und Sänger hatten u.a. drei Teile aus einer leichten, kurzen Messe von Stefan Trenner einstudiert. Ingrid Kuhn interpretierte an der Orgel Stücke von Robert Jones, Georg Friedrich Händel, Henry Smart und Joseph Rheinberger. Zum Abschluss des Requiems versammelte sich die Geistlichkeit am Altar, um mit dem gesungenen "Salve Regina" "Trost im Tal der Tränen zu finden". Die Homepage des Pfarrverbandes Künzing (www.pg-kuenzing.de) bietet der Bevölkerung Gelegenheit, ihre Anteilnahme in einem Kondolenzbuch niederzuschreiben.

− bs