Kurz nach EMA-Beschluss
Passauer Kinderklinik startet "Corona-Impfsprechstunde"

25.11.2021 | Stand 21.09.2023, 6:54 Uhr

Matthias Keller −Foto: Kinderklinik

Das hat nicht lange gedauert. Nur wenige Stunden, nachdem die Europäische Arzneimittel-Agentur positiv über die Zulassung eines Corona-Impfstoffs für Kinder zwischen fünf und elf Jahren entschieden hat, zeigt sich die Kinderklinik Dritter Orden Passau vorbereitet.



Sie hat eine "Corona-Impfsprechstunde" vorbereitet. "Wir haben mit einer Zulassung gerechnet und sind vorbereitet. Derzeit sehen wir es als unsere Hauptaufgabe eine zeitnahe Impfung von Kindern mit schweren chronischen Erkrankungen und Beeinträchtigungen zu ermöglichen", so Chefarzt Prof. Dr. Matthias Keller.
Laut Keller sehen die Kinder- und Jugendärzte aktuell die Gründe zur Impfung bei Kindern sehr differenziert und erkennen die Verpflichtung, gut aufzuklären. Bei gesunden Kindern gelte es die Beurteilung und Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) abzuwarten, denn es gelte weiterhin, dass Kinder nur selten schwer an Sars-CoV-2 erkranken. "Als Kinderklinik im Zentrum eines Gebietes mit hohen Infektionszahlen sehen wir im Vergleich zu anderen Viruserkrankungen nur wenige Kinder, die aufgrund einer Sars-CoV-2 Infektion in der Klinik behandelt werden müssen", so Keller. "Bei einer Impfung, gerade bei gesunden Kindern, ist der individuelle Nutzen gut abzuwägen. Deswegen raten wir bei gesunden Kindern auf die Bewertung der ständigen Impfkommission zu warten."



Für Kinder mit schweren chronischen Erkrankungen und Beeinträchtigungen rechnet Keller zeitnah mit einer Stiko-Empfehlung, so dass sich die Einrichtung in Abstimmung mit den niedergelassenen Kinderärzten entschlossen hat, für diese Kinder schon jetzt ein Sars-CoV-2 Impfangebot an der Kinderklinik einzurichten. Es sei ergänzend und entlastend zu den Angeboten der niedergelassenen Praxen zu verstehen, erklärt Oberarzt Benedikt Steif, verantwortlicher Covid-Impfarzt der Kinderklinik: "Es richtet sich an Patienten der Kinderklinik und Eltern von Kindern und Jugendlichen mit schweren chronischen Erkrankungen und Beeinträchtigungen." Und Dr. Peter Seidl, Sprecher der niedergelassenen Kinderärzte, ergänzt:"Wenn ich unsere Praxis nehme, dann können wir dieses Zusatzangebot jetzt vor Weihnachten kaum leisten. Wir sind mit sämtlichen Problemen der Infektzeit in Anspruch genommen, da die Immunsysteme der Kinder jetzt eine längere Zeit nicht trainiert wurden. Außerdem machen uns Personalausfälle durch Erkrankungen und Quarantäne in der eigenen Praxis und die Vertretungsdienste für die umliegenden Arztpraxen mit gleichen Problemen zu schaffen."

− str

Impftermine können ab kommender Woche über die Website der Kinderklinik unter www.mykinderklinik.de/veranstaltungen-kurse vereinbart werden.