Trostberg/Rupertiwinkel
Obst und Gemüse direkt vom Erzeuger: "SoLaWi" auch in Trostberg

02.10.2019 | Stand 19.09.2023, 23:13 Uhr
Hans Eder

Kristine Rühl (links) und ihre Nichte Karoline Widur waren von Anfang an die treibenden Kräfte von SoLaWi Chiemgau. - F.: he

Wer Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten ernten kann, der ist gut dran. Wer aber keine eigene Anbaufläche zur Verfügung hat und trotzdem Obst und Gemüse frisch vom Acker haben will, für den ist das Projekt "Solidarische Landwirtschaft" (SoLaWi) von Kristine Rühl eine gute Alternative. Für einen festen Monatsbetrag bekommt man – ohne Zwischenhandel – allwöchentlich in den Abholstellen seinen Ernteanteil, und der Gärtner kann mit einem festen Kundenstamm kalkulieren. Ein solidarisches Miteinander ohne lange Wege und Verpackungsmüll mit direktem Kontakt zwischen Erzeuger und Kundschaft.

Seit zwei Jahren gibt es die Solidarische Landwirtschaft auch im Chiemgau. Alles begann 2015 mit einer Anbaufläche bei Tettenberg nahe Otting. Weitere Flächen bei Chieming kamen heuer dazu. Ab dem kommenden Jahr wird man ein weiteres Grundstück bei Trostberg bewirtschaften. Und: Neben den bisherigen Abholstellen in Tettelham bei Otting und im Campus St. Michael in Traunstein gibt es ab nächster Woche auch eine im Gebiet der Stadt Trostberg – in Bergham 5a nahe Heiligkreuz auf dem Moia-Hof von Jakob Aicher. Erster Abholtag ist am Freitag, 11. Oktober, ab 14 Uhr.

Angeboten wird eine breite Palette an Gemüse: Salate, Tomaten, Gurken, Paprika, Auberginen, Wurzelgemüse, ab kommendem Jahr auch Spargel. Das Obst stammt hauptsächlich von einem Obstanger bei Chieming, dazu kommen Johannisbeeren und Physalis sowie Kräuter und Tees. Zugekauft werden Kartoffeln vom Demeterbetrieb Franz Obermeyer in Tengling.

Die Partnerschaft zwischen Erzeuger und Verbraucher, besiegelt durch einen Jahresvertrag, gibt Sicherheit – sowohl für den Gärtner, dass er seine Produkte auch an den Mann beziehungsweise die Frau bringt, als auch für den Kunden, der sich auf beste Bio-Qualität und absolute Frische verlassen kann. Eine Reihe von freiwilligen Mitarbeitern – jeder ist dazu willkommen – leisten ihren Beitrag, die viele Arbeit zu bewältigen.

In den kommenden zwei Wochen sind auch zwei Infoveranstaltungen anberaumt worden: eine bei Biofair Trostberg am Samstag, 5. Oktober, um 16 Uhr, die andere am Samstag, 19. Oktober, um 16 Uhr im Campus St. Michael in Traunstein. Dabei werden Kristine Rühl und ihre im Projekt sehr engagierte Nichte Karoline Widur die Prinzipien der Solidarischen Landwirtschaft und die konkreten Abläufe erklären. Dazu gehört auch, dass "soziale Ernteteile" ausgegeben werden – für Menschen, denen es finanziell nicht so gut geht. Die allwöchentlichen Ernteteile werden aus all den Produkten zusammengestellt, die gerade reif sind; Art und Menge können nach Jahreszeit beziehungsweise auch abhängig vom Wetter stark variieren. Ein Familien-Ernteteil kostet monatlich 90 Euro, der Single-Tarif liegt bei 60 Euro.

Nähere Infos gibt es im Internet unter www.solawi-chiemgau.de.
Mehr dazu lesen Sie am 3. Oktober im Trostberger Tagblatt, Traunreuter Anzeiger und der Südostbayerischen Rundschau.