Landshut
OB-Wahl 2020: Thomas Haslinger fordert Alexander Putz heraus

12.12.2018 | Stand 20.09.2023, 2:49 Uhr
Alexander Schmid

Alt-Oberbürgermeister Hans Rampf und Dr. Thomas Haslinger (re.) gemeinsam auf der Einladung zum Neujahrsempfang. Der Kreisvorsitzende will Alexander Putz herausfordern. −Foto: Consult & Create/Bernd Robl

Die Einladung zum traditionellen Neujahrsempfang der Landshuter CSU am 24. Januar 2019, die derzeit verschickt wird, sagt eigentlich alles. Sie wird dominiert von einem großen Foto, auf dem Alt-Oberbürgermeister Hans Rampf zu sehen ist – an der Seite von Dr. Thomas Haslinger. Offiziell will der zwar weder etwas bestätigen noch dementieren, doch auch so ist jedem klar, was das bedeutet: Es ist eine Kampfansage an OB Alexander Putz. Haslinger wird als OB-Kandidat der CSU bei der Kommunalwahl 2020 in den Ring steigen und seine Partei auf Listenplatz 1 anführen.

Wie jetzt aus CSU-Kreisen durchsickerte, will Haslinger den Neujahrsempfang nutzen, um das öffentlich zu machen. "Das will ich nicht kommentieren", sagt Haslinger zwar auf Anfrage. Doch die Pläne sind längst ein offenes Geheimnis. In einem Interview mit dem Wochenblatt hatte Rampf es bereits ausgeplaudert.

Die Einladung zu dem Neujahrsempfang liest sich dementsprechend wie ein Startschuss in den Wahlkampf um das höchste Amt in der Stadt Landshut, das die CSU erstmals seit Jahrzehnten im Januar 2017 an FDP-Mann Alexander Putz abgeben musste. Ein "Impulsreferat" des CSU-Kreisvorsitzenden wird dort angekündigt. Es geht um die "Herausforderungen der Zukunft in der Stadt Landshut", außerdem gibt es eine Gesprächsrunde Haslingers mit Alt-OB Hans Rampf. Da sich Rampf erfahrungsgemäß an kein Protokoll hält, dürfte das durchaus amüsant werden. Die eigentliche Botschaft ist aber klar. Der bei der Bevölkerung äußerst beliebte Altoberbürgermeister stellt sich demonstrativ hinter den jungen Herausforderer.

Blamage darf es nicht mehr geben

Haslinger hat eigentlich auch gar keine andere Wahl, als anzutreten. Eine Blamage wie noch vor der letzten OB-Wahl, als die CSU lange keinen Kandidaten präsentieren konnte oder wollte, darf es nicht noch einmal geben, will die Partei ihre Glaubwürdigkeit in Landshut nicht verlieren.

Der damalige Kreisvorsitzende Helmut Radlmeier war schließlich in die Bresche gesprungen, obwohl bekannt war, dass er sich eigentlich lieber auf seine Rolle als Landtagskandidat konzentrieren wollte. Das Ende ist bekannt. Radlmeier verlor krachend gegen Putz.

Haslinger ist dagegen für seine Hartnäckigkeit bekannt und mangelnde Zielstrebigkeit kann man ihm auch nicht gerade vorwerfen. Bereits 2015 hatte er versucht, Radlmeier als Kreisvorsitzenden abzulösen und schon damals hat er von der OB-Kandidatur geträumt. Radlmeier zu stürzen war ihm ein Jahr vor der Kommunalwahl zwar nicht gelungen, die CSU-Basis versagte dem politischen Jungspund die Gefolgschaft. Nach dem desaströsen Abschneiden Radlmeiers bei der OB-Wahl stand Haslinger 2017 dann aber trotzdem an der Spitze der Partei im Stadtverband.

Seitdem macht er keine schlechte Figur an der Spitze und er hat etwas geschafft, was nicht einmal Hans Rampf gelungen war. Haslinger, der eigentlich für die Junge Liste im Stadtrat sitzt, hat aus der jahrelang heillos zerstrittenen CSU-Fraktion im Landshuter Rathaus wieder eine geschlossene Formation geschmiedet. Die stärkste Fraktion im Stadtrat, diejenige, die jahrzehntelang unangefochten die Geschicke der Stadt Landshut gelenkt hatte, tritt seitdem wieder als eine Einheit auf.
Auf das Abschneiden Haslingers bei den OB-Wahlen darf man gespannt sein. Für den 32 Jahre jungen Familienvater ist es dabei schon ein Erfolg, wenn er den amtierenden Oberbürgermeister nach dreieinhalb Jahren – Putz hatte ein Wahlversprechen wahr gemacht und seine Amtszeit verkürzt, um Kommunal- und OB-Wahlen wieder zusammenzulegen – in eine Stichwahl zwingen kann. Aus der Partei ist zu hören, dass Haslinger zwar bereit für das höchste Amt der Stadt ist, es für ihn aber auch keine Niederlage wäre, wenn es nicht gleich beim ersten Mal klappe. Für den Kreisvorsitz der CSU brauchte es schließlich auch einen zweiten Anlauf.