Manchmal kann ein Niedergang das Signal zum Aufbruch bedeuten. Bei Florian Brunner war das so. Der Elektromaschinenmonteur war auf der ganzen Welt für seinen Arbeitgeber aus Ruhstorf, der mit dem Bau von Notstromaggregaten einen fulminanten Aufstieg hingelegt hatte, unterwegs. China, Korea, Indien, Ghana, Taiwan, zählt der heute 38-jährige auf. Drei Jahre hat er in Shanghai gearbeitet. Für Geschäftsreisen ist mittlerweile kaum noch Zeit: Brunner wagte nach der Übernahme seines Arbeitgebers durch einen internationalen Konzern den Sprung in die Selbstständigkeit.
"Heute bereue ich das natürlich nicht mehr", lacht der junge Familienvater erleichtert. Es war freilich nicht immer so. Schlaflose Nächte gab es anfangs zuhauf, und zum Teil so viel zu tun, dass ein Mitarbeiter sogar die eigene Hochzeit verschob.
ACG – das heißt "alternating current generators", übersetzt Wechselstromgeneratoren – liefert Notstromaggregate und zwar Unikate, die auf den jeweiligen Bedarf abgestimmt sind. "Der Kunde hat das Problem, wir liefern die Lösung", fasst Brunner die Firmenphilosophie zusammen. Das Leistungsspektrum der Aggregate liegt zwischen 200 und 3500 kVA, das sind dann Aggregate, die Energie für einige hundert Haushalte verlässlich produzieren können, oder für riesige Anlagen. Auf dem Weltmarkt müsse man sich mit technischem Know-how behaupten, denn "billig können viele", so der Unternehmer. Herr der Zahlen im Unternehmen ist der Diplom-Ingenieur Wilhelm Töpfl (62), als studierter Elektrotechniker ebenfalls im Anlagenbau zuhause. Er beteiligte sich zu 50 Prozent und ist "stiller Teilhaber". – ek
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