Bad Reichenhall
Neuer Schulleiter Dieckmann: "Alte Besen kennen auch die Ecken"

05.09.2019 | Stand 20.09.2023, 23:51 Uhr

Gelassen blickt Rainer Dieckmann auf die neuen Herausforderungen. Seit 1. August ist der 50-Jährige Schulleiter des Karlsgymnasiums. −Foto: Mareike Klappenbach

Als bunt würde er sich selbst beschreiben. Und so soll auch sein Büro werden. Oder zumindest wird es anders aussehen, als bislang. "Ich sehe mich gar nicht in Buchenschränken", sagt der neue Schulleiter Rainer Dieckmann. Seit 1. August ist der 50-Jährige Schulleiter des Karlsgymnasiums. Gelassen stellt er sich den Herausforderungen, die dieses Amt mit sich bringt. Stolz sei er über seine neue Aufgabe, stolz zudem auf die Schule an sich. "Ich bin überzeugt, dass der Motor rund läuft", sagt er und bleibt bei dem Bild, das sein Vorgänger Dr. Reinhard Bochter zu dessen Abschied bemühte.

Der Motor laufe rund, nur sei die Familie inzwischen gewachsen. "Alle müssen etwas dichter zusammenrutschen und vielleicht müssen wir kurzzeitig den Kofferraum nutzen." Das viel diskutierte Schulbauthema klingt nach beim Antrittsgespräch des neuen Chefs am Karlsgymnasium an diesem sonnigen Vormittag in der verwaisten Schule mitten in den Ferien. Bochter hatte kurz vor der Pensionierung kritisiert, dass die Schule nach außen zwar glänze, der Teufel allerdings im Detail stecke (wir berichteten mehrfach).

Dieckmann gibt sich versöhnlicher. Er setzt auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen im Landratsamt. Seit März laufe die Raumanalyse, es gelte, die Flächen sauber Nutzungskategorien zuzuteilen, einen Anspruch geltend zu machen, um letztlich einen förderfähigen Antrag bei der Regierung einzureichen. Seine Maxime: "Ich stehe für lösungsorientierte, konstruktive Auseinandersetzung mit Blick in die Zukunft. Ein problemorientiertes Rühren in der Vergangenheit bringt keine Lösung." Die Schule verfüge über eine Baureserve am Fachtrakt. Weitere Möglichkeiten werden zur Zeit durchdacht.

"Nächstes Schuljahr bekommen wir es noch hin, danach kann es spannend werden", sagt aber auch Dieckmann. Wenn der Raum knapp wird, kann eine Interimslösung – sprich Containerlösung – für circa zwei Jahre nötig werden. "Lieber einen Monat länger planen, als vorschnell handeln", lautet die Devise. Und: "Ich bin ein Mensch, der die Fehler aus der Vergangenheit analysiert und daraus lernt. Nicht die Suche nach den Schuldigen bringt uns weiter."

− mk

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