Keine pauschale Quarantäne mehr
Neue Lockerungen in bayerischen Kitas – Schnelltests werden wichtig

07.09.2021 | Stand 22.09.2023, 1:31 Uhr

−Symbolbild: dpa

In Bayerns Kitas herrscht Regelbetrieb – trotz steigender Corona-Zahlen. Grund: Inzidenzen entscheiden nicht mehr darüber, ob sie offen oder geschlossen sind.

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Praktisch "alle Kinder können derzeit ihre Kita besuchen", machte Sozialministerin Carolina Trautner (CSU) gestern klar. 10200 Kindertagesstätten gebe es in Bayern. Corona-bedingt geschlossen habe derzeit nur eine, in 44 Kitas stünden lediglich einzelne Gruppen unter Quarantäne.



Wo Infektionsfälle auftreten, müssten nicht mehr automatisch ganze Einrichtungen in Quarantäne, stellte Trautner gestern nach der Kabinettssitzung klar. Vergleichbar zur Regelung in den Schulen sei die von den örtlichen Gesundheitsämtern zu treffenden Quarantäne-Entscheidung abhängig davon, ob etwa Lüfter eingesetzt würden. Zudem gelte es, nur mehr diejenigen in Quarantäne zu schicken, die infiziert seien oder beispielsweise als Spielkamerad direkten Umgang mit der infizierten Person gehabt hätten. Nur wenn es sich um ein "Ausbruchsgeschehen mit mehreren Infizierten" handle, werde man künftig ganze Einheiten – entweder eine Gruppe oder eine gesamte Einrichtung – in Quarantäne schicken.

Geimpfte von Quarantäne befreit

Von der Quarantäne könne man sich zudem grundsätzlich nach fünf Tagen freitesten, zudem gebe es für vollständig Geimpfte, etwa Mitarbeiter, gar keine Quarantäne mehr. Wer allerdings keinen Test erbringe, für den gelte eine 14-tägige Quarantäne, so die Ministerin.

In Kitas, in denen Infizierte festgestellt würden, sei es allerdings möglich, das Hygienekonzept wieder zu verschärfen – etwa, feste Gruppen zu bilden. Anders als in der Schule, wo jeder seinen festen Platz habe würde in Kitas ja durcheinander gespielt, so die Ministerin.

Eine zentrale Rolle bei der Sicherheit spiele das Testen. Für die Mitarbeiter erfolge eine zentrale Beschaffung von Antigen-Schnelltests zur Selbstanwendung für zweimal wöchentlich stattfindende Testungen. Die sei "wichtig, vor allem bei denen, die sich noch nicht haben impfen lassen".

Darüber hinaus erhielten die Familien von Kita-Kindern Berechtigungsscheine, mit denen sie sich in der Apotheke beraten lassen können. Ziel: zweimal wöchentlich ein Schnelltest zu Hause. Die Berechtigungsschein, so Trautner, gebe es nicht nur in deutscher Sprache, sondern auch in Englisch, Türkisch und leichter Sprache. "Möglichst viele Eltern sollten diese Angebot annehmen", mahnte sie. Der beste Schutz sei "natürlich die Impfung". Allerdings könnten sich kleine Kinder noch nicht impfen lassen. Deshalb appelliere sie "an alle Erwachsenen, unsere Kleinen zu schützen".