PNP-Kritik
Neue "Herr der Ringe"-Serie: Dieser Auftakt macht Lust auf mehr

31.08.2022 | Stand 21.09.2023, 5:29 Uhr
Patrick Heidmann

Man fühlt sich, als würde man eine vertraute Welt betreten in der Serie "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht". Die Pracht der Bilder ist beeindruckend, und der Zuschauer lernt Figuren kennen, die schnell für sich einnehmen. −Foto: Amazon Prime Video

Dieser Auftakt macht Lust auf mehr: Am Freitag, 2. September, beginnt "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" mit der ersten Staffel. Eine erste Kritik.



Das Serienereignis des Jahres, wenn nicht des Jahrzehnts, über alles darunter wäre man im Hause Amazon Prime Video vermutlich enttäuscht, wenn nun am Freitag, 2. September, "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" mit den ersten beiden von acht Episoden der ersten Staffel beginnt. Mit einer geschätzten Milliarde Dollar für fünf Staffeln dürfte es die teuerste Serie aller Zeiten werden. Als Basis für die Vorgeschichte zur Buchtrilogie dient alles, was in den umfangreichen Anhängen zu finden ist, die Tolkien dem "Herr der Ringe" beifügte.

Gleich zu Beginn der ersten Folgen begegnet der Zuschauer einer bekannten Protagonistin. Galadriel (Morfydd Clark) ist hier eine noch junge Kriegerin, fest überzeugt, dass Sauron, der mächtige Feind des Guten, noch längst nicht endgültig besiegt ist, wie alle anderen nach Jahrhunderten des Krieges zu glauben scheinen.

Neue Seiten einer vertrauten Welt

Wir begegnen dem Halbelben Elrond (Robert Aramayo), der eine Allianz mit den Zwergen anstrebt, dem Bogenschützen und Silvan-Elben Arondir (Ismael Cruz Córdova), der heimliche Gefühle für die menschliche Heilerin Bronwyn (Nazanin Boniadi) hegt, und dem neugierigen Harfuß-Mädchen Nori (Markella Kavenagh), das mitansieht, wie ein Fremder in einem flammenden Meteor aus dem Himmel stürzt. Sie alle spüren ganz deutlich, dass neue, gefährliche Zeiten bevorstehen.

Die Rezeptur geht für den Anfang erfreulich gut auf. Man fühlt sich, als würde man eine vertraute Welt betreten, an der es neue Seiten zu entdecken gibt. Die Pracht der Bilder ist beeindruckend, das Pathos beträchtlich, der Humor nathlos integriert, die Figuren nehmen schnell für sich ein, weil sich die Serie Zeit lässt, statt sofort mit Action überwältigen zu wollen. Der Auftakt macht Lust auf mehr.