Alter schützt vor Bosheit nicht
Neu im Kino: "The Good Lear – Das alte Böse" + Trailer

26.11.2019 | Stand 26.11.2019, 16:15 Uhr

Enkel Stephen (Russell Tovey) enthüllt, was er über Roy herausgefunden hat. Betty (Helen Mirren) ist ganz Ohr. −Foto: Warner Bros

Es ist eigentlich nicht weiter ungewöhnlich: Zwei Menschen haben sich online kennengelernt, sie chatten, sie mögen einander und sie beschließen, sich auch im echten Leben zu treffen. So etwas passiert tagtäglich viele Tausende Male. Seltener ist es allerdings, wenn auf beiden Seiten des Computers Menschen sitzen, die bereits um die 80 sind. Aber Roy (Ian McKellen) ist nicht nur auf Brautschau. Er ist auf der Jagd. Nach einem neuen Opfer, dem er alles nehmen kann. Betty (Helen Mirren) scheint dieses perfekte Opfer zu sein. Eine Frau, die seit einem Jahr verwitwet ist und nun nach einem Freund sucht. Nach einem Mann wie Roy, der charmant, freundlich und humorvoll ist. Das erste Treffen läuft hervorragend, beide sind sich sympathisch. Natürlich wollen sie sich wiedersehen.



So beginnt Bill Condons neuer Film "The Good Liar – Das alte Böse", der die dritte Zusammenarbeit des New Yorkers mit Ian McKellen darstellt. Die Rolle des Betrügers, Tricksers und Täuschers Roy liegt dem Schauspieker. Mal gebrechlich, mal vital, mal charmant, mal absolut bösartig, was von einem Moment zum nächsten wechseln kann. elen Mirrens Rolle ist dagegen unscheinbarer. Sie ist die alt gewordene Lehrerin, ein bisschen spießig, britisch vornehm, auf jeden Fall sehr nett, aber auch ungefährlich. Das möchte der Film zumindest glauben lassen. Man ahnt allerdings schnell – zu schnell –, dass man einem Katz-und-Maus-Spiel folgt, bei dem der Jäger zum Gejagten werden könnte.
• USA 2019, Regie: Bill Condon, 110 Minuten, frei ab 12 Jahren
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