Rinchnach/March
Naturnah und schön: Auszeichnung für zwei Gärten

Rosemarie Wagenstaller und Klaus Eder bewerteten sechs Gärten im Landkreis Regen

25.08.2022 | Stand 25.08.2022, 13:10 Uhr

Rosemarie Wagenstaller (links) und Kirsten Loesch – in einer schönen Umgebung schmeckt ein Glas Wasser noch besser. −Foto: Eder/Landkreis

Wie in den Vorjahren beteiligen sich der Landkreis Regen und der Kreisverband der Gartenbauvereine an der Aktion "Bayern blüht – Naturgarten". Hier werden besonders naturnahe Gärten und Gartenanlagen mit dem Emblem Naturgarten ausgezeichnet.

"Naturnah gestaltete Gärten sind vielfältig und artenreich. Sie laden zum Aufenthalt und zur Beobachtung ein. In den Hecken und Obstbäumen nisten Vögel und finden dort Nahrung. Am Wasser tummeln sich seltene Insekten und besondere Pflanzgemeinschaften schaffen neue Lebensräume, insbesondere mit Steinhaufen und Sand im Uferbereich. Unter einem Totholzhaufen finden Käfer, Spinnen und Igel ihr sicheres Versteck. Wiesenblumen und Blütenstauden locken Wildbienen und Schmetterlinge an. Das zu beobachten macht Freude und bringt besondere Gartenerlebnisse", sagt Kreisfachberater Klaus Eder und beschreibt so einen naturnahen Garten. Zusammen mit Rosemarie Wagenstaller von der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes besuchte er die Gärten, die zur Prämierung anstanden. Die beiden überprüften dabei, ob die Voraussetzungen für eine Zertifizierung erfüllt sind.

"Die Kernkriterien, wie der Verzicht auf chemische Dünger und chemischen Pflanzenschutz müssen immer erfüllt sein", sagt Wagenstaller. Zudem müssen weitere Punkte zumindest zum Großteil erfüllt werden. "Wichtig ist, dass möglichst große Artenvielfalt entstehen kann", so die Expertin weiter. Um dies zu erreichen müsse es auch scheinbar ungepflegte Bereiche, wie wilde Ecken geben. Insgesamt sechs Gärten haben die beiden in diesem Jahr besucht.

Besichtigt wurden heuer auch ein Garten in Rinchnach und einer in March. Die Übergabe von Zertifizierungsplakette und Urkunde findet am 19. September um 18 Uhr am Landratsamt statt.

Der Naturgarten von Kirsten Loesch liegt in Zimmerau bei Rinchnach mitten im Wald auf einer großzügigen Lichtung in Alleinlage. Viel Natur umgibt das idyllisch gelegene Anwesen, wo auch Hühner und Enten ihren Platz haben und bunte magere Wiesen und ein großer Gemüse- und Kräutergarten dominieren. Es wimmelt hier nur so von Schmetterlingen, wenn man an einem Sonnentag durch die Wiesen spaziert.

Das große Nahrungsangebot schaffen die unzähligen Wiesenblumen, Kräuter und Wildstauden, denen hier viel Raum geboten wird. Schnittholz wird als Totholz am Waldrand auf Haufen gerichtet und Rasenschnitt, der nur in geringen Mengen anfällt, dient als Mulchmaterial im Kräuter- und Gemüsegarten. Ein eigener Brunnen versorgt Haus und Garten ganzjährig mit Wasser. Dieser Garten beeindruckend durch seine idyllische Lage, der Vielfalt an Pflanzen und Lebensräumen und naturnahen Pflege.

Der Naturgarten von Wolfgang Tiersch liegt am südöstlichen Rand eines Wohngebiets in March. Eine bunte Hecke anstatt eines Zauns bildet die Abgrenzung zur Straße. Besonders auffallend leuchten heuer die Beeren eines schönen Exemplars einer Eberesche, an der auch ein Nistkasten aufgehängt ist. Im Garten gibt es Obstbäume, Beeren, Staudenbeete und an einer langen Böschung dürfen sich verschiedene Apfelrosen ausbreiten und erfreuen zur Blüte Bienen und Hummeln.

Die großen Hagebutten werden später von Vögeln aufgepickt. Zentral liegen eine kleine Margeritenwiese und ein wildes Eck, in dem sich Spinnen und andere Kleintiere verstecken können. Ein aufgerichteter Totholzhaufen und vermodernder Baumstumpf dienen als Lebensraum für Käfer und Eidechsen.

− bb