Julbach
Nachwuchs muss wieder von vorn anfangen

PNP-Serie "Vereine in Corona-Zeiten": Ju Jutsu Julbach

15.01.2021 | Stand 19.09.2023, 23:17 Uhr
Alfons Jäger

So ausgelassen wollen Sportler und Funktionäre des Ju Jutsu-Vereins in Julbach bald wieder gemeinsam ihre Erfolge bei Meisterschaften feiern. −Foto: Ju Jutsu Julbach

Wie so viele Sportarten lebt Ju Jutsu ganz besonders vom permanenten Training. Gerade diese Freizeitbeschäftigung fordert ständiges Üben, um im modernen, offenen Selbstverteidigungssystem, bestehend aus Kampfkunst und dem so wichtigen Wettkampfsport in unterschiedlichen Disziplinen, seine Leistung bringen zu können. Corona hat jedoch alles auf Null gesetzt.

Leistungstrainings mit anderen Vereinen

Dem im Jahr 1995 gegründeten Verein Ju-Jutsu Julbach gehören gut 100 Mitglieder an. Der Trainingsbetrieb findet üblicherweise jeden Montag, Mittwoch und Donnerstag in der Schulsporthalle statt. Zudem gibt es eine Zusammenarbeit im Leistungszentrum Süd mit dem TSV 1868 Burghausen und dem SV Gendorf. Dabei werden gemeinsame Leistungstrainings im Fighting (Wettkampf eins gegen eins) und Duo (Techniken mit festen Partner) ausgerichtet. Diese Gemeinschaft will Wettkampftalente speziell fördern und abwechslungsreiche Einheiten durch renommierte Gasttrainer anbieten.

Doch wie sieht es in Zeiten der Pandemie aus? Der komplette Sportbetrieb ist zum Erliegen gekommen. Sämtliche Meisterschaften von der Südbayerischen bis zur Deutschen sind abgesagt. Ebenso ausgefallen sind der Schüler-Cup, das Sommerfest, das beliebte Bayern-Camp und die Nikolausfeier.

Auch sämtliche Sitzungen der Vereinsverantwortlichen fanden bisher mittels Livestream über Internet statt. Auch die Jahreshauptversammlung fiel dem Virus zum Opfer, so dass es auch keine Neuwahlen geben konnte. Wie 2. Vorsitzende Ramona Starflinger aber mit Erleichterung feststellt ist: "Finanziell haben wir bis jetzt keine Probleme. Darum möchte ich allen unseren Mitgliedern danken, die trotz des Trainingsausfalls den Mitgliederbeitrag weiterbezahlt haben".

Mit etwas gemischten Gefühlen schaut Starflinger ins die Zukunft: "Wenn wir wieder starten dürfen mit dem Training, dann müssen wir mit den Kindern und Jugendlichen fast wieder von vorne anfangen". Das heißt, man müsse das bisher Erlernte und die Fitness wieder auf Vordermann bringen. Und auf etwas freuen sich die Ju Jutsu-Sportler noch, dass man sich nach den Trainingseinheiten im Wirtshaus zur "Regeneration" zusammensitzt. Denn gerade auch die Geselligkeit gehört in jedem Verein dazu.

Erfolgsserie bei Meisterschaften fortsetzen

Mit dem hoffentlich baldigen Neustart wünscht sich das Trainer-Team um Roland Starflinger, Michael Mielke und Andreas Ofner, sowie die Kindertrainer Ronja Starflinger, Florian Stelzhammer und Patricia Prokop, dass sich die einzigartige Erfolgsserie der Vergangenheit fortsetzen lässt. Bayerische und Deutsche Meistertitel sind bereits von mehreren Kämpferinnen und Kämpfern in den Verein "geholt" worden. Sogar eine gefeierte World-Cup-Gewinnerin gab es einmal mit Juliana Grübl.

ZUR ERKLÄRUNG:Ju Jutsu bedeutet so viel wie "sanfte Kunst". Es steigert das Selbstvertrauen, schärft Motorik, Körperbeherrschung und Selbstdisziplin, stärkt Körper und Geist, bietet die Möglichkeit gleichgesinnte Leute zu treffen und gemeinsam Spaß zu haben und ist vor allem für jedes Alter geeignet.