Landshut
Nach Disco-Schlägerei: Mann wegen versuchten Mordes vor Gericht

03.09.2019 | Stand 19.09.2023, 6:48 Uhr

Das Pulverfass oder "Fassl" wie die Landshuter sagen, ist in Landshut eine beliebte Diskothek, die es seit Jahrzehnten gibt. −Foto: Reilhofer

Der 36-jährige Litauer Darius S. (Name geändert) aus dem Landkreis Dingolfing-Landau soll am 8. Dezember 2018 einen gleichaltrigen Gast in der Landshuter Diskothek Pulverfass gewürgt haben, bis der bewusstlos vom Barhocker fiel. Mit unglaublicher Brutalität soll der jetzt Angeklagte damals sein Opfer mit einem wuchtigen Stampftritt auf den Kopf attackiert haben. Jetzt muss er sich vor dem Landgericht Landshut verantworten - wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung.

Darius hatte an dem Abend im "Fassl", wie die Landshuter zu dem Lokal sagen, das es seit Jahrzehnten gibt, mit seinem Freund aus Kindheitstagen an der Bar ziemlich ordentlich gebechert. Eine Blutprobe nach der Tat ergab laut Staatsanwaltschaft 1,95 Promille. Kurz vor fünf Uhr morgens soll Darius das Opfer dann plötzlich von hinten am Hals gepackt, im "Schwitzkasten" gewürgt und getreten haben.

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Das Opfer erlitt eine Gehirnerschütterung, eine Nasenbeinfraktur, ein Monokelhämatom mit Hyposphagma am rechten Auge sowie mehrere Abschürfungen im Gesichtsbereich. Nach wie vor befindet sich der Geschädigte in augenärztlicher Behandlung.

Über seinen Verteidiger Werner Hubertus ließ der Angeklagte und zweifacher Vater die Tat teilweise einräumen, allerdings nur mit "rudimentären Erinnerungen". "Mein Mandant hatte weder die Absicht ihn hinterlistig von hinten vom Hocker zu ziehen noch ihn zu töten", erklärte Werner. Er habe sich lediglich dazu hinreißen lassen, ihn zu verletzen. Der Verteidiger stellte eine Schadenswiedergutmachung in Höhe von 4.000 Euro in Aussicht. Der Prozess wird am 11. September fortgesetzt.
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